Die Unruhe in der Bevölkerung müsse ernst genommen werden, sagte der Fraktionsvorsitzende der sozialistischen Partei USFP, Ahmed Zaïdi, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. «Die vor 15 Jahren beschlossenen Reformen sind mittlerweile umgesetzt», fügte er hinzu. Die Parteien müssten daher die «Forderungen der jungen Marokkaner» aufgreifen.
Am Sonntag hatten in mehreren marokkanischen Städten erstmals zehntausende Menschen für Reformen und eine Beschränkung der Macht von König Mohammed VI.
Die Proteste vom Sonntag. /


demonstriert. Die Proteste verliefen zunächst friedlich, endeten vielerorts jedoch mit Krawallen, bei denen in der Stadt El Hoceima im Norden des Landes fünf Menschen in einer in Brand gesetzten Bankfiliale ums Leben kamen.
«Das Land braucht institutionelle Reformern»
Die USFP teilte daraufhin am Mittwoch in einer Erklärung mit, nur durch Reformen könnten «glaubwürdiges Handeln und politischer Pluralismus» gesichert werden.
Zaïdi sagte dazu am Donnerstag, seine Partei habe deswegen im Gegensatz zu anderen marokkanischen Parteien «weder zum Boykott noch zur Unterstützung der Kundgebungen aufgerufen». Das Land brauche «institutionelle Reformen».