Bei den Gesprächen im Januar in Istanbul sei es nicht möglich gewesen, irgendein Ergebnis mit Substanz zu erzielen, bemängelte die Sechsergruppe am Mittwoch vor dem Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien.
Die sechs Länder hätten in Istanbul mit einer konstruktiven Einstellung konkrete Schritte zum Aufbau einer gemeinsamen Vertrauensbasis vorgelegt, sagte der russische IAEA-Gesandte Grigori Berdennikow vor dem Rat im Namen seines Landes, der USA, Grossbritanniens, Frankreichs, Chinas und Deutschlands. China und Russland sind bei öffentlicher Kritik am Iran meist zurückhaltend.
Konstruktive Haltung erwartet
«Wir erwarten vom Iran, künftig eine ähnlich konstruktive Einstellung zu zeigen», sagte der IAEA-Gesandte. Die offenen Fragen müssten geklärt werden, um eine mögliche militärische Dimension des iranischen Atomprogramms ausschliessen zu können, sagte Berdennikow.
Viele Länder verdächtigen den Iran an einem geheimen Atomwaffenprogramm zu arbeiten, was die Regierung in Teheran bestreitet.
Die Tür für einen Dialog und das Schaffen einer partnerschaftlichen Beziehung zum Iran bleibe offen.
Atomanlage IR40 im Iran. /


Man erwarte von der Regierung in Teheran, eine pragmatische Haltung zu zeigen und positiv auf die Angebote der Weltmächte zu reagieren.
Auch die Europäische Union kritisierte in einer eigenen Erklärung das Scheitern der Atomgespräche und die fehlende Kooperation des Landes mit der Atomenergiebehörde. Man beobachte mit wachsender Sorge die Berichte der IAEA, die vergangene oder aktuelle Arbeiten an Atomwaffen im Iran nicht mehr ausschliessen könne.
Iran zu Gesprächen bereit
Der Iran wies denn auch die aktuelle Kritik zurück. «Die USA und die Europäer wollen von anderen Themen ablenken, die die globale Sicherheit bedrohen», sagte der iranische IAEA-Gesandte Ali Asghar Soltanieh vor Journalisten.
Als Beispiel nannte er die Stationierung von US-Atomwaffen in Europa. Sein Land sei weiter zu Gesprächen über «gemeinsame Interessen» zwischen dem Iran und den Weltmächten bereit.