Gegen die 100 Kilometer östlich gelegene Stadt Brega gingen die Regimetruppen mit schwerer Artillerie und Luftangriffen vor, berichtete am Samstag der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira.
Die dort stationierten Rebellen begannen sich aus der Stadt zurückzuziehen, hiess es weiter. Der Sohn des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, Seif al-Islam, sieht die regierungstreuen Truppen des Landes kurz vor einem Sieg gegen die Aufständischen.
«Jetzt sind wieder 90 Prozent des Landes unter unserer Kontrolle, bald ist alles zu Ende», sagte Seif al-Islam den italienischen Zeitungen «Corriere della Sera» und «Repubblica» vom Samstag.
Verhandlungen mit den Rebellen schloss er aus, der Krieg werde «bis zum Ende» geführt. Die Aufständischen bezeichnete der zweitälteste Sohn Gaddafis als Terroristen: «Diese Terroristen sprechen nicht von Demokratie, Wahlen, Werten - es sind ganz einfach Terroristen.» Sie hätten «kaltblütig» Polizisten getötet und aus ihren Leichen deren Herzen gerissen.
Amnestieangebot
Im staatlichen libyschen Fernsehen wurde am späten Freitagabend ein Amnestieangebot an Rebellenkämpfer verlesen.
Rebellen Ras Lanuf. /


Wer sich den Behörden stelle und seine Waffen abgebe, brauche nicht mit Strafen und Sanktionen zu rechnen, hiess es.
Gaddafi hatte schon früher versucht, Stämme im Rebellengebiet mit Geldangeboten auf seine Seite zu ziehen. Das Staatsfernehen zeigte ausserdem Bilder aus der Stadt Al-Sawija, die die Regimetruppen nach tagelangen erbitterten Kämpfen eingenommen hatten. Dabei waren Gaddafi-Anhänger bei einer «Siegesfeier» zu sehen.
Die USA weiteten unterdessen ihre Sanktionen gegen das libysche Regime aus. Wie das Finanzministerium mitteilte, wurde am Donnerstag das Vermögen von weiteren Mitgliedern der Familie von Staatschef Muammar al-Gaddafi sowie das von einigen seiner engsten Berater eingefroren.
Bereits zuvor waren Geld- und Sachwerte von Mitgliedern des libyschen Regimes in Höhe von rund 32 Milliarden Dollar durch die amerikanischen Behörden blockiert.