Begleitet von den politischen Spitzen des Landes legte Napolitano am «Altar des Vaterlandes», dem Vittoriano-Monument an der römischen Piazza Venezia, einen Kranz nieder. Geehrt wurde der erste König des Landes, Viktor Emanuel II., der das Königreich Italien ausgerufen und damit 1861 die Einheit begründet hatte.
Zuvor hatten auf der Apenninen-Halbinsel zahlreiche, voneinander unabhängige Fürstentümer bestanden. Deren Herrscher stammten aus verschiedenen europäischen Dynastien.
Danach würdigte Napolitano vor allem den italienischen Nationalhelden Giuseppe Garibaldi. Eine Aufführung von Verdis «Freiheits»-Oper «Nabucco» mit Stardirigent Riccardo Muti am Pult sollte die Feiern am Abend in Rom beschliessen.
Brüchige Einheit
Gespalten ist das Land auch eineinhalb Jahrhunderte später noch, so zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden.
Italien feiert: Eine behängte Burg in Paternò, Sizilien. /


Und gelähmt ist es durch den umstrittenen Berlusconi, der die Nation in Lager teilt.
Ein teilweiser Boykott der Feiern durch Politiker der separatistischen Lega Nord, dem Juniorpartner in der Mitte-Rechts-Regierung Berlusconis, warf einen Schatten auf den eigens für den 17. März 2011 geschaffenen Feiertag.
Bereits die Vorbereitung des «Geburtstages» hatte erneut den tiefen Riss deutlich gemacht, der durch das Land geht. Die Südtiroler wollten mit dem Feiertag nichts zu tun haben, und die Lega Nord lehnt Hymne wie Fahne ab. Etliche Lega-Politiker boykottierten die Feiern.
Trotz aller Polemik war der für das Jubiläum ausgerufene Feiertag mit einer farbenprächtigen «Notte Tricolore» eingeläutet worden: Musik, Spektakel, offene Museen und Feuerwerk luden in der Nacht zum Donnerstag nicht nur die Römer ein, ihr Italien dennoch zu feiern.