Unmittelbar nach der Landung auf dem Flughafen der Hauptstadt meldete er am Freitag Ansprüche an und forderte, seine Bewegung Fanmi Lavalas wieder in die Politik aufzunehmen. Die Bewegung ist nicht zur Wahl am Sonntag zugelassen.
Mit der Präsidentenwahl sollen endlich die Weichen für den Beginn des Wiederaufbaus des erdbebenzerstörten Landes gestellt werden. Um das höchste Amt im ärmsten Land Amerikas bewerben sich in der Stichwahl die ehemalige First Lady Mirlande Manigat und der Musiker und Unterhaltungskünstler Michel Martelly.
Sie waren als die beiden Erstplatzierten aus dem ersten Wahlgang im November vergangenen Jahres hervorgegangen. Die 4,7 Millionen Wahlberechtigten entscheiden zudem über die Zusammensetzung des aus Senat und Unterhaus bestehenden Kongresses.
Destabilisierung befürchtet
Internationale Organisationen äusserten die Befürchtung, dass durch Aristides Anwesenheit die Lage zusätzlich destabilisiert werden könnte. Vor allem die USA wollten verhindern, dass Aristide noch vor der entscheidenden Stichwahl zurückkehrt. Bereits im Januar hatte Ex-Diktator Jean-Claude Duvalier mit seiner überraschenden Rückkehr für Aufregung in Haiti gesorgt.
Aristide war am Morgen zusammen mit seiner Frau Mildred und Freunden an Bord einer Sondermaschine aus dem südafrikanischen Exil zurückgekehrt.
Jean-Bertrand Aristide, früherer haitianischer Präsident. /


Auf dem Flughafen von Port-au-Prince wurde er nach Angaben lokaler Medien vom Generalsekretär des Nationalpalastes, Fritz Longchamps, begrüsst.
Auf dem Weg vom Flughafen zu seiner Villa wurde Aristide von Tausenden Anhängern gefeiert. Die Menge war so gross, dass für Aristides gepanzerten Wagen kein Durchkommen mehr gab. Die Polizei setzte Tränengas ein, um den Weg für Aristide frei zu machen. Als Aristide sein Haus erreichte, wurde dieses ebenfalls von Anhänger belagert. Davor stationierte UNO-Blauhelmsoldaten schritten jedoch nicht ein.
Lange Vorbereitung
Aristides Rückkehr war von langer Hand vorbereitet worden. Die internationale Presse war schon vor Tagen immer wieder nach Port-au-Prince gebeten worden, um über die Heimkehr des Ex-Präsidenten zu berichten.
Aristide war 2004 durch eine Rebellion gestürzt worden. Der ehemalige Armenpriester hinterliess ein wirtschaftlich und politisch zerrüttetes Land.