Ein rechnerisch mögliches rot-rotes Bündnis schloss die SPD noch am Wahlabend aus, weil die Linke stärker als sie ist. Die Sozialdemokraten wollen nicht deutschlandweit erstmals einem Regierungschef der Linken ins Amt verhelfen und sich mit der Rolle des Juniorpartners begnügen.
Die Grünen feierten - auch infolge der neuen Atomdebatte - mit ihrem bislang besten Ergebnis in Sachsen-Anhalt nach 13 Jahren die Rückkehr in den Landtag. Die FDP flog mit einem ihrer schlechtesten Resultate raus. Die rechtsextreme NPD scheiterte knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.
Gebannt schauen vor allem Union und FDP jetzt auf die Doppelwahl in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am kommenden Sonntag. Ein Scheitern im Südwesten könnte auch erhebliche bundespolitische Auswirkungen haben.
Hochrechnungen
Nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF (Stand: 20.30 Uhr) kam die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Reiner Haseloff auf 32,5 bis 32,7 Prozent und verlor damit mehr als 3 Punkte im Vergleich zu 2006. Die Linke mit Fraktionschef Wulf Gallert an der Spitze verlor leicht und erzielte 23,7 bis 23,8 Prozent.
Die SPD mit Jens Bullerjahn erreichte 21,5 Prozent und schnitt damit ähnlich ab wie 2006.
CDU-Wirtschaftsminister Reiner Haseloff kann mit dem Ergebnis zufrieden sein. /


Die Grünen verdoppelten ihr Ergebnis fast und kehrten mit 6,8 bis 7,0 Prozent in den Landtag zurück. Keine Chancen hatte die FDP mit 3,8 bis 3,9 Prozent. Die NPD lag bei 4,7 bis 4,8 Prozent.
Nach den Hochrechnungen erhält die CDU im neuen Landtag 37 bis 38 Sitze (bisher: 39). Die SPD stellt 25 Abgeordnete (bisher: 24), die Linke 27 bis 28 (bisher: 25) und die Grünen 8 Abgeordnete (bisher: 0). Die FDP verfügte bislang über 7 Mandate. Die Wahlbeteiligung, die zuletzt mit 44,4 Prozent einen bundesweit historischen Tiefstand erreicht hatte, lag dieses Mal etwa bei 52 Prozent.
Gegen Ministerpräsident der Linken
Linken-Spitzenkandidat Wulf Gallert bot der SPD gleichwohl Gespräche über eine Koalition an. «Es gibt in diesem Landtag eine klare linke Mehrheit», sagte er. Voraussetzung sei aber, dass seine Partei den Ministerpräsidenten stelle.
Nach der schweren Niederlage bei der Hamburg-Wahl vor vier Wochen fielen die Verluste für die CDU in Sachsen-Anhalt deutlich geringer aus.