Die Entzündung sei durch eine Virusinfektion verursacht worden, gaben der Zoo und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) am Freitag in Berlin bekannt.
IZW-Pathologin Claudia Szentiks machte deutlich, dass der erst vier Jahre alte Eisbär keine Überlebenschance gehabt habe: Das Tier sei schon länger krank gewesen, die Entzündung habe «weite Teile des Gehirns und das Rückenmark» geschädigt.
Die Krankheit wäre für Knut «auf kurz oder lang» tödlich ausgegangen, auch wenn er nicht ins Wasser gestürzt wäre. Spuren, die auf Stress des Eisbären hindeuten, seien bei der Untersuchung nicht entdeckt worden, sagte Szentiks.
Eisbärinnen unter Beobachtung
Der Erreger der Virusinfektion sei noch nicht identifiziert und könnte der «Wildtierforschung bisher noch unbekannt sein», sagte die Veterinär-Pathologin weiter.
Die Wissenschaftler schliessen nicht aus, dass auch die drei Eisbärinnen, mit denen Knut in einem Gehege zusammenlebte, infiziert sein könnten.
Die Mitarbeiter des Zoos würden die Eisbärendamen weiter beobachten, sagte Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz. Bisher gebe es aber keine Anzeichen für eine Erkrankung.
Eisbär Knut. /


Der weltweit bekannte Eisbär war am Samstag vor zwei Wochen überraschend vor den Augen von Zoobesuchern gestorben. Zunächst hatte er sich mehrfach im Kreis gedreht, dann war er in das Wasserbecken des Geheges gestürzt.
Kritik von Tierschützern
Knut war nach der Geburt von seiner Mutter verstossen worden. Der später ebenfalls überraschend gestorbene Tierpfleger Thomas Dörflein zog den Eisbären danach von Hand auf. Die Bilder gingen um die Welt und berührten viele Menschen. Der Zoo will nun eine Bronzestatue zur Erinnerung an den Publikumsliebling aufstellen.
Tierschützer kritisierten am Freitag erneut die Haltung von Eisbären in Zoos. In Freiheit lebende Eisbären wandern Experten zufolge bis zu 100 Kilometer am Tag.