Die weltweit zu den grössten Verlierern der Finanzkrise gehörende Bank hatte in den Jahren 2008 bis 2010 einen Verlust von rund 29 Mrd. Pfund angehäuft und musste deshalb verstaatlicht werden.
Zudem sichert der Staat Risiken der von der Bank gehaltenen Wertpapiere ab. Diese Absicherung kostete im ersten Quartal erneut mehrere hundert Millionen Pfund. Ausserdem belasteten wieder hohe Aufwendungen für faule Kredite.
Operativ proklamiert RBS-Chef Stephen Hester Fortschritte für sein Haus, das derzeit zu 83 Prozent dem Staat gehört. «Die Profitabilität im Kerngeschäft ist gestiegen», sagte er am Freitag in London.
Bei dem Versuch, die RBS wieder auf eigene Beine zu stellen, sieht er Fortschritte und will hier auch in den kommenden Quartalen trotz der strengeren Regeln für Banken vorankommen. Belasten könnten in den kommenden Quartalen Schadenersatzansprüche für eine mangelhafte Beratung beim Verkauf von Versicherungen.
Der Royal Bank of Scotland geht es nicht sehr gut. /

Milliardenkosten erwartet
Im April waren die britischen Banken mit einer Klage gegen Regeln der Finanzaufsicht gescheitert. Konkret ging es um Lohnausfallversicherungen, die Banken ihren Kunden aufs Auge gedrückt haben sollen. Diese Kunden seien sich nicht bewusst gewesen, dass sie die Versicherungen auch von anderen Anbietern als ihrer Hausbank hätten erwerben können.
Mit dem Produkt sollten sich die Kunden für den Fall absichern, dass sie bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit ihre Kreditkartenzahlungen und Hypothekenkredite nicht mehr hätten zahlen können.
Anders als der ebenfalls vom Staat gestützte Konkurrent Lloyds kann die RBS die genauen Kosten für die Schadenersatzansprüche noch nicht beziffern. Es könnte allerdings eine Belastung in erheblicher Höhe sein.
Lloyds hatte für die Ansprüche der Kunden zum Auftakt des Jahres 3,2 Mrd. Pfund zurückgestellt und rutschte deswegen tief in die Miesen. Die Lloyds-Aktie stürzte daraufhin um acht Prozent ab und fiel damit auf das Niveau vom Sommer 2010 zurück.