Wenn es den politischen Willen dazu gebe, könnten drei Viertel des Bedarfs durch Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse gewonnen werden, heisst es im Entwurf eines Berichts des Weltklimarats IPCC, der am Montag in Abu Dhabi vorgestellt werden soll und der Nachrichtenagentur AFP vorab vorlag.
Der Berichtsentwurf wurde bereits vor der Atomkatastrophe von Fukushima verfasst, die in vielen Ländern zu einem Umdenken in der Energiepolitik geführt hat. Unter der Massgabe, dass der Ausstoss von klimaschädlichen Treibhausgasen reduziert werden soll, analysierte die zwischenstaatliche Expertengruppe in ihrer Untersuchung das Potenzial sauberer Energie.
Abkehr von fossilen Brennstoffen
Dazu spielte sie insgesamt 164 Szenarien durch.
Wasserkraftwerk im Kanton St. Gallen. /


Das ehrgeizigste Szenario war dabei das Vorhaben, bis 2050 den Energiebedarf zu drei Vierteln aus erneuerbaren Energien zu decken.
Die grössten Hindernisse seien dabei die staatliche Förderung der Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe und das Fehlen von adäquaten Strukturen zur Entwicklung neuer Technologien, heisst es in dem Entwurf.
«Um die internationalen Ziele zur Reduktion der Treibhausgase zu erreichen, ist eine tiefgreifende Reform unserer energetischen Systeme notwendig», schreiben die UNO-Experten.
Kosten in Billionenhöhe
Nötig seien dafür im nächsten Jahrzehnt zwischen 1,4 und 5,1 Billionen Dollar. Zwischen 2021 bis 2030 müssten noch einmal bis zu 7,2 Billionen Dollar für die Förderung alternativer Energien aufgewendet werden.
Den Weltklimarat gibt es seit 1988. 2007 wurde das Gremium mit dem dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, weil er den Klimawandel in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt hatte.