Obama erklärte, Mitchell habe immer gesagt, dass er nur zwei Jahre in der Position bleiben wolle. Die USA blieben dem Friedensprozess im Nahen Osten weiter verpflichtet. Obama hatte mit Mitchells Hilfe versucht, die Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern wieder in Gang zu bringen, war aber gescheitert.
Mitchell war es zwar gelungen, im September 2010 eine Wiederaufnahme der für zwei Jahre unterbrochenen direkten Nahost-Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern zu erreichen. Die Verhandlungen wurden jedoch wenige Wochen später wegen des Streits um den israelischen Siedlungsbau wieder ausgesetzt.
George Mitchell war seit 2009 Sondergesandte für den Nahen Osten. /


Mitchell war im Januar 2009 von Obama zum Sondergesandten für den Nahen Osten ernannt worden. Er hatte Anfang des Jahrzehnts bereits eine internationale Kommission zur Analyse der Gewalt im Nahen Osten geleitet. In dem im Frühjahr 2001 vorgelegten Bericht wurden ein israelischer Siedlungsstopp im Westjordanland und ein palästinensisches Vorgehen gegen Terrorismus gefordert.
«Jeder Konflikt kann beendet werden»
Der grösste Erfolg in der Laufbahn des ehemaligen Senators war die Vermittlung des Nordirland-Friedensvertrags 1998. Es habe dabei 700 Tage des Scheiterns und einen Tag des Erfolgs gegeben, erklärte Mitchell, der trotz der fehlenden oder quälend langsamen Fortschritte nicht aufgab.
Er sei der Überzeugung, dass jeder Konflikt beendet werden könne, sagte der Diplomat einmal: «Konflikte sind verursacht, durchgeführt und aufrechterhalten von Menschen. Sie können von Menschen beendet werden.»