Nach Polizeiangaben wurden dabei 8 Polizisten und 13 Palästinenser verletzt. Aus Furcht vor Anschlägen und Ausschreitungen hatte Israel am Samstagabend bereits das Westjordanland abgeriegelt. Auch der Zugang zum Tempelberg in Jerusalem wurde eingeschränkt.
Am Freitagabend war bei Krawallen im Vorfeld des Jahrestages ein palästinensischer Jugendlicher getötet worden. Der 16-Jährige hatte eine Schussverletzung erlitten, an der er im Spital starb.
Die Palästinenser bezeichnen die Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948, in deren Folge mehr als 760'000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden, als «Nakba» (Katastrophe).
Über soziale Netzwerke hatten Palästinenser für Sonntag zu einem neuen Aufstand gegen Israel aufgerufen. Am Mittag ist in Ramallah eine grosse Kundgebung geplant.
Jerusalem: Zusammenstösse zwischen Palästinensern und Sicherheitskräften. /


Im Gazastreifen wollen Palästinenser in Richtung des israelischen Grenzzauns marschieren.
Proteste in arabischen Ländern
Auch in verschiedenen arabischen Staaten sind Proteste zum Nakba-Tag geplant. Tausende Palästinenser brachen am Sonntagmorgen im nördlichen Nachbarland Libanon auf, um an der Grenze zu Israel zu demonstrieren.
Nach Angaben eines der Veranstalter wird mit der Teilnahme von mehr als 50 000 Menschen gerechnet. Man erwarte «die grösste Versammlung von Palästinensern an der libanesischen Grenze seit 1948».
Die ägyptischen Behörden hatten vor dem Nakba-Tag die Zufahrten zur Halbinsel Sinai für Demonstranten abgeriegelt. Damit soll verhindert werden, dass tausende Aktivisten zum Grenzübergang Rafah am palästinensischen Gazastreifen marschieren. Einige Busse mit Demonstranten verliessen dennoch am Samstag den Tahrir-Platz in Kairo mit Ziel Rafah.
Lastwagen rast in Menschengruppe
In Tel Aviv fuhr am Sonntag ein arabischer Israeli mit einem Lastwagen in eine Gruppe von Fahrzeugen und Fussgängern. Ein Mensch kam dabei ums Leben, mindestens zwei weitere wurden nach Polizeiangaben schwer verletzt. Die Polizei ermittle, ob es sich um einen Unfall oder einen Terrorakt zum «Nakba»-Gedenktag handele, sagte ein Sprecher.