Rund ein Dutzend schwer bewaffneter Angreifer hatte die Basis der Marineflieger am Sonntagabend von drei Seiten aus attackiert und Berichten zufolge später auch Geiseln genommen. Die Kämpfe dauerten am Morgen an. Auf Fernsehbildern waren brennende Gebäude zu sehen. Die Taliban nannten den Übergriff eine «Rache für den Tod Osama bin Ladens».
Zwischen 10 und 15 mit Sturmgewehren und Granaten bewaffnete Männer waren nach Angaben der pakistanischen Behörden am Abend in den Stützpunkt Mehran eingedrungen. Die Basis wurde weiträumig abgeriegelt, alle übrigen Stützpunkte des Militärs in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
Flugzeuge in Brand geschossen
Zunächst seien drei Hangars angegriffen worden, in denen Flugzeuge und Helikopter abgestellt waren. Auch Flugzeuge auf der Rollbahn seien mit Raketenwerfern beschossen worden, berichtete die BBC unter Berufung auf Augenzeugen.
Mehrere Maschinen seien zerstört oder beschädigt worden, darunter auch Seeaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeuge vom Typ P-3C Orion.
Der Marine-Stützpunkt liegt im südlichen Karachi. /


Mindestens zwei dieser mehrere Millionen Dollar teuren Flugzeuge aus US-Produktion stünden in Flammen, hiess es.
Anschliessend seien die Angreifer in weitere Bereiche des Stützpunktes vorgedrungen und hätten sich schwere Gefechte mit den Soldaten geliefert. Auch mehrere Angreifer seien getötet worden.
Geiseln genommen?
Die verbliebenen Kämpfer hätten sich mit Geiseln in einem Gebäude verschanzt. Unter den Festgehaltenen sollen sich laut BBC auch Angehörige des chinesischen Militärs befinden.
Nach Angaben eines Geheimdienstmitarbeiters hielten die Angreifer mehr als zwei Dutzend Geiseln in ihrer Gewalt. «Sie tragen Sprengstoffwesten und drohen, die Geiseln in die Luft zu sprengen», sagte er. Zwar wisse man nicht genau, wie viele Geiseln es sind, «aber die meisten sind Marine-Angehörige.»
Der Sprecher der pakistanischen Marine bestritt dagegen, dass überhaupt Geiseln genommen wurden. «Unsere Marineeinheiten führen Operationen durch, um die Terroristen auszuräuchern», sagte Irfanul Haq. Allerdings brauche der Erfolg Zeit.