Im umkämpften Stadtteil im Norden Sanaas befindet sich die Residenz des einflussreichen Scheichs Sadek al-Ahmar, dessen Haschid-Stamm sich seit Tagen blutige Kämpfe mit den Truppen von Präsident Ali Abdallah Saleh liefert. Der neben der Residenz gelegene Sitz der Fluggesellschaft Jemenia wurde zerstört, ebenso die Büros des vom Haschid-Clan kontrollierten Fernsehsenders Suheil.
Vor der Mauer der Universität, der Hochburg des Protests gegen Saleh, explodierten in der Nacht nach Zeugenaussagen drei Granaten. Diese galten offenbar auch Einheiten unter dem Kommando von General Ali Mohsen al-Ahmar, der sich im März der Opposition gegen Saleh angeschlossen hatte.
Gepanzerte Fahrzeuge der ersten Division des Generals hätten darauf zum Schutz der Protestierer in der Nähe der Universität Stellung bezogen, hiess es.
Kämpfer in Sanaa. /
Bislang haben sich die Einheiten des Generals, der nicht mit dem Stammesführer verwandt ist, aus den Kämpfen herausgehalten.
Waffenstillstand gebrochen
Die jemenitische Regierung wirft dem Haschid-Stamm vor, einen am 27. Mai vereinbarten Waffenstillstand gebrochen zu haben. Vor dem Waffenstillstand hatte es eine Woche lang Kämpfe zwischen Stammesvertretern und Regierungstruppen gegeben, nachdem Saleh sich geweigert hatte, ein von den Golfstaaten vorgeschlagenes Abkommen mit der Opposition zu unterzeichnen.
Mit dem Abkommen sollte er seinen Machtverzicht besiegeln. Die Protestbewegung fordert seit Januar den Rücktritt Salehs, der das arabische Land seit 33 Jahren regiert.
