Er werde in Tripolis bleiben, "tot oder lebendig", sagte Gaddafi am Dienstag in einer Audiobotschaft im staatlichen Fernsehen. "Wir werden nicht kapitulieren, wir begrüssen den Tod, der Märtyrertod ist Millionen Mal besser".
Der Regierung zufolge wurden militärische, aber auch zivile Einrichtungen getroffen. Die NATO erklärte, der Druck auf Machthaber Muammar al-Gaddafi werde solange ausgeübt, solange dieser die Zivilbevölkerung bedrohe. Militärisch zeichnet sich nach wie vor keine Entscheidung ab.
Die Abstände zwischen den Angriffen würden immer kürzer, berichteten Einwohner am Dienstag. Über mehreren Stadtteilen stieg Rauch auf.
Die NATO-Operation «Unified Protector» soll die libysche Zivilbevölkerung schützen. /


Die Bombardements gehörten zu den schwersten seit Beginn des NATO-Einsatzes in dem nordafrikanischen Land im März. Angriffe auf Tripolis am Tage waren bislang eher die Ausnahme.
Angriff auf Gaddafi-Residenz
Einige Einschläge gab es offenbar in der Nähe der Gaddafi-Residenz Bab al-Asisija. Per Lautsprecher informierte ein libyscher Regierungsvertreter in der Hauptstadt die Journalisten, Einrichtungen der Volksgarde und der Revolutionsgarden seien getroffen worden. Über Opfer sagte er nichts.
Am Montagabend berichtete das libysche Staatsfernsehen, ein ziviles Kommunikationszentrum sei Ziel eines Angriffes gewesen. Der NATO zufolge handelte es sich um ein militärisches Kommandozentrum.
1000 Menschen verschleppt
In der von Rebellen gehaltenen Stadt Misrata sollen nach Erkenntnissen der UNO-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) etwa 1000 Menschen, zumeist Männer, währen der Belagerung durch libysche Truppen aus der Stadt entführt worden sein.
UNHCR-Sprecher Adrian Edwards berief sich am Dienstag in Genf auf Interviews mit Einwohnern in der Stadt selbst und in den Vororten. Die Menschen seien entführt worden oder verschwunden.
Drei wenig später befreite Männer hätten berichtet, sie seien in ein Regierungslager verschleppt worden. Sie hätten Loyalität versprechen müssen, bevor sie ausgebildet und gezwungen worden seien, auf Regierungsseite zu kämpfen.