Wie die Behörden in Shizuoka bekanntgaben, wurden in getrockneten Teeblättern aus dem Anbaugebiet Warashina in der Provinz Shizuoka 679 Becquerel an radioaktivem Cäsium pro Kilogramm festgestellt. Das Gebiet liegt 370 Kilometer südwestlich von der Atomruine Fukushima. Der offiziell erlaubte Grenzwert liegt bei 500 Becquerel.
Die Regierung hatte kürzlich entschieden, Auslieferungen von grünem Tee aus einigen Anbaugebieten in den näher an Fukushima gelegenen Provinzen Ibaraki und Chiba sowie Kanagawa und Tochigi zu stoppen. Anlass waren Messwerte in Proben von über 500 Becquerel. Japan hat im vergangenen Jahr 83'000 Tonnen an getrockneten Teeblättern produziert, 40 Prozent davon in Shizuoka.
Seit dem schweren Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März im Nordosten Japans tritt aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima 1 Radioaktivität aus.
Teeplantage in Shizuoka. /


Es wird noch Monate dauern, bis die Reaktoren unter Kontrolle sind.
Auch Bewohner in der 250 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio sorgen sich zunehmend vor Verstrahlung. Die Stadtverwaltung beschloss, ab Mitte dieses Monats an 100 Stellen der Stadt zu messen. Einzelne Stadtteile haben bereits mit eigenen Strahlenmessungen begonnen.
Atom-Arbeiter erkrankt
Am Freitag wurde einer der Arbeiter in der Atomruine in bewusstlosem Zustand mit einem Helikopter in ein Spital geflogen. Der zwischen 40 und 50 Jahre alte Mann hatte am Vortag chemische Bindemittel versprüht, die eine Ausbreitung der radioaktiven Partikel verhindern sollen.
Am Freitag sei er bewusstlos in einer Unterkunft gefunden worden, berichtete die Agentur Jiji Press unter Berufung auf die Betreibergesellschaft Tepco. Er habe auch Fieber gehabt.
Tepco begann am Freitag im AKW Fukushima damit, eine neue Anlage zur Dekontaminierung der gewaltigen Wassermassen zur Kühlung der Reaktoren eine Woche lang zu testen.