Santésuisse-Sprecherin Françoise Tschanz bestätigte eine Meldung von «Tages-Anzeiger» und «Bund» vom Freitag. Es handle sich um eine vorsorgliche Kündigung mit sofortiger Wirkung. Das bedeute, dass es bis Ende Jahr noch Gespräche gebe; dabei werde diskutiert, unter welchen Bedingungen Supra allenfalls im Verband verbleiben könnte.
Der Supra-Austritt dürfte santésuisse weniger schmerzen als jener der Krankenkasse Sanitas, welche 570'000 Grundversicherte zählt. Sanitas habe sich in den letzten Jahren in wichtigen Fragen durch santésuisse nicht mehr vertreten gefühlt, lautete die Begründung. Vor der Sanitas hatte 2008 bereits die Assura mit ihren 625'000 Mitgliedern santésuisse verlassen.
Die Mitgliedschaft bei santésuisse kostet die Versicherungsgesellschaften jährlich knapp zwei Franken pro Versicherten. Das heisst, dass die Supra mit dem Austritt etwa 80'000 Franken und die Sanitas rund eine Million Franken einsparen kann.
Helsana bleibt bei santésuisse
Letzten Dienstag war bekanntgeworden, dass die Helsana ihrerseits aus dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) austritt und damit rund 700'000 Franken einsparen kann. Die Helsana bleibt aber bei santésuisse. Mit 1,9 Millionen Mitgliedern ist sie dort zusammen mit der CSS die mitgliederstärkste Organisation.
Santésuisse sind rund 70 Krankenversicherer angeschlossen. Der SVV ist die Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft mit 73 Erst- und Rückversicherern.