Die Mitgliedsländer müssen sofort alle Bockshornkleesamen vom Markt nehmen und zerstören, die von einem bestimmten ägyptischen Exporteur in den Jahren 2009 bis 2011 in die EU geliefert wurden, wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Zudem wird die Einfuhr von sämtlichen Samen und Bohnen zur Sprossenzucht aus Ägypten bis zum 31. Oktober gestoppt.
Gesundheitskommissar John Dalli begründete die Entscheidung mit Erkenntnissen der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Die Behörde hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass die Ursache für EHEC-Erkrankungen in Deutschland sowie in Frankreich höchstwahrscheinlich eine bestimmte Lieferung Bockshornkleesamen aus Ägypten sei.
An dem lebensbedrohlichen Darmkeim EHEC waren in Deutschland in den vergangenen Wochen tausende Menschen erkrankt.
Sämtliche Samen und Bohnen zur Sprossenzucht dürfen nicht mehr aus Ägypten eingeführt werden. /


Mindestens 48 Patienten starben nach einer Infektion.
Entschädigung wegen Gurkenkrise
Spanien verlangt von der EU eine Ausgleichszahlung in Höhe von 80 Millionen Euro für die Verluste spanischer Gemüseanbauern durch die «Gurkenkrise» in Deutschland. Dies kündigte die spanische Umweltministerin Rosa Aguilar am Dienstag in Madrid an.
Der Verein der spanischen Gemüse- und Obstanbauer hat die durch das deutsche Importverbot für spanische Gurken und anderes Gemüse entstandenen Schäden jedoch auf rund 200 Millionen Euro beziffert.
Die deutschen Behörden hatten das Einfuhrverbot verhängt, nachdem aus Spanien importierte Gurken als mögliche Quelle der in Deutschland grassierenden EHEC-Epidemie identifiziert worden waren. Später stellte sich dieser Verdacht als falsch heraus.
Zur Entschädigung der Bauern in den vom Importverbot betroffenen Ländern hatte die EU hatte ein Fonds im Umfang von 210 Millionen Euro eingerichtet.