Den umstrittenen Innenminister Mansur al-Essawi tauschte Scharaf nicht aus. Dafür ernannte er nach Angaben ägyptischer Medien unter anderem neue Minister für Finanzen, Transport, Hochschulbildung, Telekommunikation, Gesundheit, Aussenhandel und Landwirtschaft.
Bereits am Samstag war Aussenminister Mohammed al-Orabi, der sein Amt erst im Juni angetreten hatte, zurückgetreten. Er wurde durch Mohammed Amr ersetzt, der unter anderem als Botschafter in Saudi-Arabien gearbeitet hatte.
Zahi Hawass verliert Ministerposten
Schlecht ging das Ämterkarussell diesmal für Zahi Hawass aus. Der umtriebige Chef der Altertümerverwaltung war nach der Revolution kurzzeitig in Ungnade gefallen, dann aber sogar zum Minister für Altertümer aufgestiegen. Jetzt musste der weltbekannte Archäologe mit dem Schlapphut seinen Platz räumen.
Essam Scharaf wechselt den umstrittenen Innenminister Mansur al-Essawi nicht aus. /


Bei den Dauerdemonstranten auf dem Tahrir-Platz stiess die Kabinettsumbildung nach ersten Berichten auf kein positives Echo. Vielleicht auch deshalb veröffentlichte der neue Technologie-Minister Hazem Abdul Azim laut einem Bericht der Website «youm7» ein Bild, das ihn während der Revolution als Demonstranten auf dem Tahrir-Platz zeigt.
Widersprüchliche Angaben zu Mubarak
Mindestens genauso aufmerksam wie die Kabinettsumbildung verfolgen die Ägypter die Neuigkeiten zum Gesundheitszustand von Ex-Präsident Husni Mubarak. Ein Anwalt hatte am Sonntag erklärt, der 83-jährige Mubarak sei nach einem Schlaganfall ins Koma gefallen.
Der Manager des Spitals von Scharm al-Scheich, in dem Mubarak als Untersuchungshäftling festgehalten wird, beteuerte jedoch am Montag, sein Zustand sei stabil.
Am 3. August soll der Prozess gegen den im Februar entmachteten Mubarak und seine beiden Söhne Alaa und Gamal beginnen. Ihnen wird unter anderem wegen der Tötung von Demonstranten auf dem Tahrir-Platz während der Revolution der Prozess gemacht.