Globalisierungsgegner aus ganz Italien und Europa beteiligten sich an dem von Giulianis Eltern geführten Protestzug. Aus Sorge vor gewaltsamen Ausschreitungen wurden starke Sicherheitsvorkehrungen ergriffen.
«Wahrheit und Gerechtigkeit für Genua», hiess es auf einem Spruchband, den die Demonstranten trugen. Globalisierungsgegner schwenkten Plakate mit dem Bild Giulianis, der zum Symbol des G8-Gipfels von Genua geworden ist.
Bis heute stehen die Ereignisse rund um das Politikertreffen in den Augen vieler Italiener als Symbol für organisierte Polizeigewalt. «Der G8-Gipfel in Genua ist in vielen Aspekten ein noch ungeklärtes Kapitel unserer jüngsten Geschichte.
Die Piazza di Ferrari in Genua. /


Man muss vor allem die politische Verantwortung dieser Gewalt klären», sagte Heide Giuliani, Mutter des erschossenen Globalisierungsgegners.
Kritik an Italiens Polizei
Die Demonstranten forderten auch Klarheit über die Hintergründe einer Razzia in der Schule «Diaz», in der Globalisierungskritiker übernachteten. Bei der Razzia waren Dutzende Menschen von Sondereinheiten der Polizei verprügelt und zum Teil schwer verletzt worden. Viele von ihnen wurden vorübergehend festgenommen.
Die Razzia hatte in der Nacht auf 22. Juli 2001 stattgefunden, wenige Stunden nachdem Giuliani von einer Polizeikugel tödlich getroffen worden war. Wegen der Gewaltexzesse am Rande des G-8-Gipfels war Italiens Polizei scharf kritisiert worden.