Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete nahmen der zurückgetretene Generalstabschef Isik Kosaner und die gleichfalls abgetretenen Befehlshaber der Bodentruppen, der Luftwaffe und der Marine nicht an dem Treffen teil, bei dem wie jedes Jahr unter anderem über Beförderungen bei der Armee entschieden wird.
Generalstabschef Kosaner und die drei weiteren Generäle waren am Freitag überraschend zurückgetreten. Hintergrund ist der Streit über eine Verhaftungswelle von Offizieren, die der Verschwörung gegen die Regierung verdächtigt werden.
Keine Verlängerung der Dienstzeit
Kosaner hatte Erdogan Medienberichten zufolge vergeblich darum gebeten, die Dienstzeit von Generälen zu verlängern, die wegen Putschverdachts in Untersuchungshaft sitzen.
Die türkische Armee wurde seit diversen Putschversuchen stetig entmachtet (Archivbild). /


In der Türkei putschte das Militär seit 1960 vier Mal gegen die Regierung. Seit dem Amtsantritt von Erdogans AKP im Jahr 2002 wurde die Stellung der Streitkräfte jedoch erheblich geschwächt.
Nach einem Treffen von Erdogan und Staatschef Abdullah Gül am späten Freitagabend wurde der Chef der Gendarmerie, Necdet Özel, kommissarisch zum Generalstabschef und zum Befehlshaber der Bodentruppen ernannt. Türkische Medien spekulieren darüber, dass er bei dem Treffen des Militärrats auch endgültig zum Nachfolger Kosaners ernannt werden dürfte. Gül will die Entscheidungen des Gremiums am Donnerstag bekanntgeben.