«Berichte von Kindern, die auf dem Weg oder kurz nach Erreichen der Camps sterben, sind beunruhigend häufig», hiess es.
Die lebensrettenden Massnahmen umfassten unter anderem Lebensmittel, medizinische Versorgung, Wasser und Sanitäreinrichtungen. Etwa 80 Prozent der 1300 Somalier, die täglich im Durchschnitt die Lager erreichten, seien Frauen und Kinder.
UNICEF arbeitet auch mit Partnern vor Ort zusammen, um im Grenzort Liboi Ernährungszentren zur Erstversorgung einzurichten.
Gesundheitszustand prekär: Zwei somalische Kinder warten auf medizinische Hilfe in einem Camp. /


«Viele somalische Familien, die in Liboi die Grenze nach Kenia überqueren, wissen nicht, dass sie weitere 100 Kilometer laufen müssen, um die Dadaab-Camps zu erreichen», sagte Olivia Yambi von UNICEF.
Dadaab ist zu weit weg
Der Gesundheitszustand vieler Kinder sei dabei so prekär, dass sie Soforthilfe brauchten: «Sie können nicht warten, bis sie in Dadaab behandelt werden.»
Mittlerweile leben über 400'000 Menschen im grössten Flüchtlingscamp der Welt. Zahlenmässig seien die Lager damit die drittgrösste Stadt Kenias.
Am schlimmsten bleibt die Situation aber nach wie vor in Somalia selbst. Der arabische Sender Al Dschasira zitierte US-Regierungsbeauftragte, wonach allein in den vergangenen 90 Tagen 29'000 Kinder in dem Bürgerkriegsland verhungert sind.
Kurz zuvor hatten die Vereinten Nationen in drei weiteren somalischen Regionen offiziell eine Hungersnot ausgerufen. Damit wurden mittlerweile fünf Regionen zu Hungerzonen erklärt.