Beim Anschlag wurden zudem mindestens 16 Menschen verletzt. Bei den meisten handle es sich um Polizisten, erklärte der Sprecher des Innenministeriums, Siddik Siddiki, am Freitag. Es seien auch «ein bis zwei» Ausländer gestorben. Zu ihrer Nationalität äusserte er sich nicht. Nach Angaben aus Regierungskreisen handelte es sich um einen Nepalesen.
Gemäss Korrespondenten vor Ort werden britische Einrichtungen in Kabul oft von nepalesischen Soldaten bewacht. Nach Beginn der Angriffs eilten zudem NATO-Soldaten mehrerer Nationalitäten zum Angriffsort.
Mehrstündiges Gefecht
Bei dem Angriff kurz vor Morgengrauen sprengte sich zunächst ein Selbstmordattentäter vor dem Gebäude in einem Auto in die Luft. Eine weitere Person griff dann das British Council zu Fuss an und gelangte in das Gebäude, wo er eine Sprengstoffweste zündete, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte.
NATO-Truppen in Afghanistan bestätigten die Explosionen. /


Nach den beiden Explosionen kam es zu einem mehrstündigen Gefecht zwischen drei bis vier Angreifern, die sich im Gebäude verschanzt hatten, und afghanischen Sicherheitskräften. Fünf Stunden später gab es im Inneren des Gebäudes eine weitere starke Explosion, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Erst nach über neun Stunden erklärte das afghanische Innenministerium das Gefecht für beendet. Der britische Botschafter in Kabul, William Patey, sagte, alle Angreifer seien getötet worden. Zwei Briten und ein Südafrikaner hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffes im Gebäude aufgehalten. Sie hätten jedoch in einen gesicherten Raum flüchten können.
Bekenntnis der Taliban
Der British Council ist Grossbritanniens internationale Organisation für Bildung und Kultur. Afghanistan begeht am Freitag unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen den 92. Jahrestag der Unabhängigkeit von der früheren Kolonialmacht Grossbritannien.
Die Taliban nutzten dies zu einer Demonstration der Stärke: Einer ihrer Sprecher, Sabihullah Mudschahid, erklärte, die Taliban hätten eine Botschaft dazu an die afghanische und an die britische Regierung gesandt.