Der Frühling ist die kritische Zeit. Gelingt es den Königinnen nicht, ein Nest zu bauen, sterben sie. In diesem Jahr war der Frühling warm, der Sommer kam früh. «Die Wespen hatten optimale Bedingungen», sagte Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Doch Jahre mit vielen Wespen gibt es gemäss Jenny immer wieder. In den vergangenen Jahren seien vergleichsweise wenige Wespen geflogen. Wahrscheinlich würden die vielen Tiere nun deshalb auffallen. Ausserdem sei die Anzahl allergischer Personen angestiegen. Den Wespen würde dementsprechend mehr Aufmerksamkeit zuteil.
Süsse Konfitüre zieht die Wespen an. /

Hauptflugzeit kommt erst
Die Hauptflugzeit der Wespen steht allerdings noch bevor. Wenn die Trauben reif sind, wird es noch mehr Wespen geben, wie Jenny sagte. Trauben sind reich an Zucker und bei den Wespen sehr beliebt. Von einer Wespenplage mag Jenny dennoch nicht sprechen. Er ruft in Erinnerung, dass die Wespen auch «Abfallverwerter» sind. Sie essen tote Tiere und bauen ihre Nester aus morschen Holz.
Wer ein Wespennest an seinem Haus habe, soll - falls es störe - für die Vernichtung professionelle Hilfe holen, empfiehlt Jenny. Auffallend sei, dass es in diesem Jahr zwar viele, aber nicht grosse Nester gebe. Das sei auf den Konkurrenzdruck unter den Wespen zurückzuführen. Es gebe zu wenig Nahrung für den Bau grosser Nester.