Das Ministerium korrigierte damit seine Angaben nach oben. Der Anschlag ereignete sich am Freitagabend in Cherchell rund hundert Kilometer westlich von Algier.
Mediziner hatten bereits kurz nach dem Anschlag von 18 Todesopfern gesprochen, das Verteidigungsministerium war dagegen zunächst von elf Toten ausgegangen. Wie das Ministerium laut der algerischen Nachrichtenagentur APS weiter mitteilte, wurden weitere 26 Menschen verletzt, einer von ihnen schwebt noch in Lebensgefahr.
Anschlag zum Fastenbrechen
Zwei Selbstmordattentäter, von denen einer auf einem Motorrad fuhr, sprengten sich in die Luft. Die Zahl der Opfer fiel besonders hoch aus, weil der zweite Attentäter seine Bombe erst mit einem zeitlichen Abstand zu der seines Komplizen explodieren liess. Er wartete, bis Rettungskräfte und Anwohner den Opfern des ersten Anschlags zur Hilfe geeilt waren.
Anschlag in Cherchell. /


Die Attentäter hätten eine grösstmögliche Zahl an Menschen töten wollen, seien aber mit ihrem Plan gescheitert, in eine Offiziersmesse einzudringen, berichtete die Zeitung «El Watan» in ihrer Onlineausgabe.
Sie sprengten sich demnach vor dem Gebäude in die Luft, als sich dort gerade die Offiziere zum abendlichen Fastenbrechen im muslimischen Fastenmonat Ramadan versammelten. Das Verteidigungsministerium verurteilte den Anschlag als «abscheulichen terroristischen Akt», der auf das Konto «krimineller Banden» gehe.
Schwierige Versöhnungspolitik
Trotz der nationalen Versöhnungspolitik unter Präsident Abdelaziz Bouteflika seit Anfang 2000 und eines Amnestieangebots an Angehörige islamistischer Gruppen, die dem bewaffneten Kampf abschwören, kommt es in Algerien immer wieder zu Anschlägen.
Vor allem im Ramadan begehen radikalislamische Gruppen verstärkt Anschläge. Seit Anfang August intensivierten die Islamisten in Algerien ihre Angriffe im Osten des Landes wieder, insbesondere in der Region Kabylei. Ziele waren in allen Fällen die Sicherheitskräfte des Landes.