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Bundesamt für Migration: Direktor muss gehenBern - Justizministerin Simonetta Sommaruga hat den Direktor des Bundesamtes für Migration, Alard du Bois-Reymond, entlassen. Die Gründe gibt sie nicht bekannt: Es sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Sommaruga am Mittwoch vor den Medien in Bern.asu / Quelle: sda / Mittwoch, 31. August 2011 / 16:29 h
Alard du Bois-Reymond gibt die Führung des Bundesamtes bereits per Ende Oktober ab. Per November übernimmt der stellvertretende Direktor, Mario Gattiker, die interimistische Leitung. Gattiker ist sei 2001 im Bundesamt für Migration (BFM) tätig und leitet den Direktionsbereich Zuwanderung und Integration.
Die Stelle des BFM-Direktors wird öffentlich ausgeschrieben. Alard du Bois-Reymond erhält die gesetzlich vorgegebene Entschädigung von einem Jahresgehalt. Als Amtsdirektor ist er in der Lohnklasse 37 eingeteilt, in welcher der Höchstlohn 304'884 Franken beträgt.
Schwieriger Entscheid Alard du Bois-Reymond ist seit Januar 2010 BFM-Direktor. Sie habe sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, sich von ihm zu trennen, sagte Sommaruga. Dies gehöre zu den schwierigsten Entscheiden, die ein Bundesratsmitglied zu fällen habe. Der Schritt sei ihr denn auch nicht leicht gefallen, zumal das Bundesamt mit der Reorganisation schwere Zeiten hinter sich habe und immer wieder in der Kritik stehe.Alard du Bois-Reymond leitete das Bundesamt für Migration während knapp zwei Jahren. /
Sie sei sich bewusst, dass ein Führungswechsel zusätzlich Unruhe ins Amt bringen könne. Mit Gattiker sei jedoch die Kontinuität gegeben. Es sei ihr ein Anliegen, dass Ruhe einkehre, sagte Sommaruga. Die Gründe, die zur Entlassung des BFM-Direktors geführt haben, blieben an der Medienkonferenz im Dunkeln. Sommaruga verwies auf die Stillschweigevereinbarung. Offen bleibt insbesondere, ob die Entlassung etwas damit zu tun hat, dass das Bundesamt für Migration Tausende von Asylgesuchen irakischer Bürger nicht behandelt hat. Kritik wegen Ausschaffungen Alard du Bois-Reymond und das Bundesamt für Migration standen in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik, unter anderem im Zusammenhang mit dem Tod eines nigerianischen Ausschaffungshäftlings oder mit den fehlenden Unterkünften für Asylsuchende aus Nordafrika. Auch die langen Asylverfahren gaben immer wieder Anlass für Kontroversen. Gemäss einem Bericht, den Sommaruga nach ihrem Amtsantritt in Auftrag gab, warten Flüchtlinge heute im Durchschnitt 1400 Tage auf den definitiven Entscheid. Sommaruga sagte jüngst dazu, der Bericht habe «schonungslos» aufgedeckt, dass die Verfahren zu lange dauerten.
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