Beide Seiten hätten einem neuen Zollstempel des Kosovos zugestimmt. Darauf stehe lediglich «Kosovo-Zoll» ohne jedes Staatswappen und ohne die Nationalfahne. Serbien will vermeiden, durch die Anerkennung der Zollstempel mit staatlichen Symbolen indirekt seine frühere Provinz staatsrechtlich anzuerkennen.
Darüber hinaus sagten beide Seite zu, spätestens nach acht Tagen das jeweilige Importverbot für Waren aufzuheben, damit der unterbrochene Handel wieder in Gang kommen kann.
Serben und Albaner beschrieben die stundenlangen Verhandlungen als schwierig. Die Atmosphäre sei zeitweise von persönlichen Anfeindungen geprägt gewesen. Die Einigung gilt lediglich als kleiner Schritt zur Lösung der vielen Probleme zwischen Serbien und dem seit über drei Jahren selbstständigen Kosovo.
Der Norden des Kosovo bleibt ein heikler Bereich (Symbolbild). /


Ungelöst bleibt weiter, wer die Kontrolle über zwei umkämpfte Grenzübergänge in Nordkosovo erhalten soll, die vorübergehend von der internationalen Schutztruppe KFOR übernommen wurden.
Brennpunkt Nordkosovo
Die frühere serbische Provinz Kosovo ist seit drei Jahren unabhängig. Inzwischen haben rund 90 Staaten, darunter die Schweiz, das Land völkerrechtlich anerkannt.
Die Serben bilden dort nur noch eine Minderheit von zehn Prozent der Bevölkerung. Im Nordkosovo stellen sie dagegen die Mehrheit und werden von ihrem «Mutterland» Serbien unterstützt. Die Kosovo-Regierung in Pristina hat dort keinen Einfluss.
Ende Juli hatte es an der Grenze zwischen dem Kosovo und Serbien wegen Handelsstreitigkeiten heftige Ausschreitungen zwischen beiden Seiten gegeben. Dabei kam ein kosovarischer Polizist ums Leben und ein Grenzübergang wurde von aufgebrachten Serben in Brand gesteckt.