Griechenland wolle alle Sparauflagen im Gegenzug für das im Juli vereinbarte neue Hilfspaket über 109 Mrd. Euro erfüllen, sagte Finanzminister Evangelos Venizelos. «Alle anderen Diskussionen, Gerüchte, Kommentare, Szenarien, die unsere Aufmerksamkeit von diesem zentralen Ziel und Griechenlands politischen Verpflichtungen lenken, sind nicht hilfreich für unsere gemeinsame europäische Aufgabe», sagte er. «Die grosse Herausforderung ist, jede Art von Insolvenz oder Zusammenbruch zu vermeiden», sekundierte der stellvertretende Regierungssprecher Angelos Tolkas.
Zuvor hatten die griechischen Zeitungen «Ethnos» und «Ta Nea» berichtet, dass der Minister eine geordnete Insolvenz mit einem Schuldenschnitt von 50 Prozent für Gläubiger ins Spiel gebracht habe. Als weitere Szenarien habe er in einer Ansprache vor Abgeordneten der regierenden Sozialisten eine ungeordnete Insolvenz und die Umsetzung der Beschlüsse vom 21. Juli genannt.
Damals wurde ein zweites Rettungspaket für Griechenland in Höhe von 109 Mrd.
Griechenland strebt die totale Rückzahlung seiner Schulden an. /


Euro vereinbart. Als Gegenleistung für weitere Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) aus dem ersten, 110 Mrd. Euro schweren Rettungspaket hatte die Regierung kürzlich neue Einsparungen beschlossen, die aber noch durch das Parlament müssen.
Einsparungen geplant
Vereinbart wurde ein drastischer Stellenabbau im öffentlichen Dienst, Rentenkürzungen und Steuererhöhungen. Das droht das Land noch tiefer in die Wirtschaftskrise zu stürzen. Viele Experten plädieren deshalb schon länger für einen Schuldenschnitt.
Gläubiger müssten dann auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Wer heute seine griechischen Staatsanleihen verkaufen möchte, bekommt am Markt bereits weniger als die Hälfte des Ausgabepreises.