In seiner Antwort auf die Rede des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso kam Schulz auf die Märkte und die Banken zu sprechen, «die Milliarden verzockt haben». Es sei unvorstellbar, dass es drei Jahre nach der Banken- und Wirtschaftskrise möglich sei, dass «ein junger Mann das Geld einer Schweizer Bank verzockt».
Wenn die Manager dann sagten, sie hätten nichts von den Spekulationen gewusst, sei das kaum vorstellbar. Die gleichen Manager verliessen dann die Bank mit Geld aus diesen Spekulationen, erklärte Schulz weiter. Das führe zu «gigantischem Misstrauen» in der Bevölkerung.
Griechen-Gelder
Der Fraktionschef der europäischen Sozialdemokraten im EU-Parlament kam auch auf Steuerhinterziehung zu sprechen. Dabei gehe es um eine Schweizer Bank, die UBS, «auf der sicher Kapital liegt, das aus Griechenland heraus gebracht wurde». Damit werde bezweckt, das Geld der Besteuerung zu entziehen, so das Fazit von Schulz, für das er Zwischenapplaus erntete.
Durch die verbotenen Geschäfte eines Händlers in London sind der UBS nach eigenen Angaben 2,3 Mrd. Dollar Verlust entstanden.
Martin Schulz sprach scharfe Worte. (Archivbild) /


Der Verlust sei durch unerlaubte im Verlauf der letzten drei Monate herbei geführt worden, hatte die UBS am Sonntag mitgeteilt. Dabei habe der Händler die Risikolimiten überschritten.
«Es darf ja nicht sein, dass der Steuerzahler eine Bank rettet, die dann einen 31-Jährigen mit 2 Mrd. Fr. 'hopps' gehen lässt. So etwas geht nicht», hatte Bundesrat Ueli Maurer in einem Interview mit der Zeitung «Zentralschweiz am Sonntag» erklärt. Der Fall werfe ein denkbar schlechtes Licht auf die Schweizer Banken.
Grübels Rücktritt
Der Betrugsskandal hatte UBS-Konzernchef Oswald Grübel Ende letzter Woche zum Rücktritt bewogen. In einer Mitteilung an die UBS-Mitarbeiter schrieb Grübel, er sei über den Verlust in Milliardenhöhe «zutiefst schockiert». Eine Abgangsentschädigung wird Grübel keine erhalten.