Diese Zahlungen müssten gemäss Nationalbankgesetz reduziert oder gar gänzlich eingestellt werden, wenn keine Ausschüttungsreserve respektive kein Bilanzgewinn mehr vorhanden sei, sagte Jordan laut Redetext am Mittwoch in einem Vortrag vor der Statistisch-Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Basel.
Es dürfe nicht vergessen werden, dass ohne die resolute Geldpolitik der SNB während der letzten Jahre der Schweiz möglicherweise deutlich grössere ökonomische Schäden erwachsen wären. Gewinne seien nicht der Massstab für den Erfolg der SNB, sagte Jordan. Die Nationalbank habe vielmehr die Preisstabilität zu gewährleisten und dabei der Konjunktur Rechnung zu tragen.
Der SNB-Vize erklärte, in nächster Zeit sei mit deutlich höheren Schwankungen des Jahresergebnisses der SNB zu rechnen. «Dies war schon immer so und ist in geldpolitisch ausserordentlichen Zeiten wie heute erst recht der Fall.» 2010 hat die SNB einen Verlust von 19,2 Mrd. Fr.
Thomas Jordan, Vizedirektor der SNB. /


verbucht, im ersten Halbjahr 2011 kam ein Minus von 10,8 Mrd. Fr. hinzu.
Risiken bleiben
Jordan ging ausführlich auf den «massiven Eigenkapitalschwund» der SNB wegen der Frankenstärke respektive Bewertungsverlusten auf Devisenbeständen ein. Der festgelegte Mindestkurs zum Euro von 1,20 Franken habe nun den Nebeneffekt, dass ein Teil der Währungsverluste wieder rückgängig gemacht worden sei.
«Unsere Bilanz bleibt aber auch mit dem Mindestkurs anfällig auf Bewertungsänderungen; die Risiken sind leider nicht verschwunden», sagte Jordan. So könnten Verluste auf anderen Währungen oder dem Gold eintreten.