Im Mittelpunkt der Sorgen des IWF ständen Zweifel an der Tragfähigkeit vieler öffentlicher Haushalte und die damit verbundenen Risiken für das globale Finanzsystem. Befürchtet werde auch, dass sich das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft noch weiter abschwäche.
Der Handlungsspielraum für Politikmassnahmen sei begrenzt aber nicht ausgeschöpft, sagte Hildebrand am Herbsttreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.
«Die europäischen Kollegen haben uns zu erkennen gegeben, dass sie den Ernst der Lage erkennen und bereit dazu sind, die Probleme an den Wurzeln anzupacken». Dazu gehöre, dass die Zweifel an der Robustheit des Finanzsystems beseitigt werden. Im Bedarfsfall sollen Banken rekapitalisiert werden.
Er habe den Sitzungspartnern auch erklärt, dass die Schweiz in einer einmaligen Situation war, die ausserordentliche Massnahmen zur Schwächung des starken Frankens rechtfertigte.
Philipp Hildebrand, Chef der Schweizerischen Nationalbank SNB. /


Die Schweiz habe alles gemacht, was im Vorfeld der geldpolitischen Massnahme getan haben werde müsse. Den Mindestkurs von 1.20 Franken gegenüber dem Euro werde die Nationalbank mit allen Mitteln durchzusetzen. Wie, womit und wann wollte Hildebrand nicht sagen.
Geithner warnt vor Dominoeffekt
US-Finanzminister Timothy Geithner warnte am Samstag an einer IWF-Sitzung eindringlich vor einem Dominoeffekt in der Schuldenkrise in Europa. Er forderte die Regierungen in der Europa auf, dies gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) zu verhindern.
Die Zeit werde aber knapp, mahnte Geithner. Die EZB müsse sicherstellen, dass Länder in finanziellen Schwierigkeiten, die ihre Wirtschaft reformieren wollten, finanzierbare Kredite bekämen und dass die Banken in Europa Zugang zu den Geldmengen hätten, die sie brauchten.