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Trauer und Fragen am Tag nach Simoncellis TodIn Malaysia haben nach dem Unfalltod des ehemaligen Motorrad-Weltmeisters Marco Simoncelli intensive Untersuchungen begonnen. In seiner Heimat Italien ist die Trauer um den verunglückten 24-Jährigen gross.fest / Quelle: Si / Montag, 24. Oktober 2011 / 19:25 h
Valentino Rossi ist am Boden zerstört und ganz Italien trägt Trauer: Der tragische Unfalltod von Exweltmeister Marco Simoncelli hat bei den Landsleuten des verunglückten Motorrad-Piloten Bestürzung ausgelöst. «Er war für mich wie ein jüngerer Bruder. Auf der Strecke war er stark und im normalen Leben so wundervoll. Ich werde ihn sehr vermissen», twitterte der neunmalige Weltmeister Rossi am späten Sonntagabend. «Jetzt wird er im Himmel gewinnen», sagte Simoncellis Manager Carlo Pernat.
Dass ausgerechnet Ducati-Fahrer Rossi einer der beiden Unglücklichen war, die Simoncelli beim Grossen Preis von Malaysia nach dem Sturz überrollt und vermutlich für die tödlichen Verletzungen gesorgt hatten, gibt der ohnehin tragischen Geschichte eine ganz besonders bittere Note. In Italien wird bereits lebhaft darüber spekuliert, ob Superstar Rossi nach dem traumatischen Erlebnis seine Karriere beendet. Davide Brivio, früher Rossis Teammanager bei Yamaha, hält das für Unsinn: «Ich werde immer wieder danach gefragt. Aber es ist definitiv nicht wahr.» Presse würdigte Sic Die italienische Presse würdigte die sportlichen und menschlichen Qualitäten des Honda-Piloten. «Die Lichter des Motorsports sind ausgelöscht worden. Der Motorsport verliert seinen Stern», hiess es in der Sporttageszeitung 'Corriere dello Sport'. «Italien verabschiedet sich vom freundlichen Krieger. Marco Simoncellis Tod hat die Motorradszene geschockt. /
Er hatte Charisma und Mut im Überfluss» schrieb die 'Gazzetta dello Sport'. Auf der Titelseite des Blattes war ein grosses Foto des MotoGP-Piloten zu sehen, schlicht überschrieben mit Simoncellis Spitznamen «Sic». In seiner Heimatstadt Cattolica hatten Simoncellis Fans schon am Sonntag unmittelbar nach dem Unglück Blumen niedergelegt, dazu wurden Schilder und Shirts mit der Nummer 58 aufgehängt. Auf der Startseite seiner Homepage (58marcosimoncelli.it) wurde eine Mailadresse hinterlegt, unter der Fans Nachrichten hinterlassen können. Der frühere 250ccm-Weltmeister galt in Italien als Hoffnungsträger und möglicher Nachfolger des mittlerweile 32 Jahre alten Nationalhelden Valentino Rossi, nach dem Unglück löst der Gedanke an den geliebten Motorradsport bei den Tifosi aber vorerst nichts anderes als tiefe Trauer aus. «Es gibt keinerlei Trost für den Tod eines Piloten, der die Zukunft des Motorsports hätte sein sollen. Der Schmerz beim Anblick von Simoncellis leblosem Körper wird noch lang im Herzen seiner Fans bleiben», schrieb Tuttosport. «Es war ein trauriger und unglücklicher Rennunfall» Am Montagabend sollte der Leichnam Simoncellis nach Italien überführt werden, in Malaysia war zu diesem Zeitpunkt die Ursachenforschung schon in vollem Gange. «Die Rennorganisatoren in Sepang müssen das Thema Sicherheit aus allen Richtungen beleuchten», sagte Streckenchef Mokhzani Mahathir. Nach einer Untersuchung durch den Motorrad-Weltverband FIM werde man sehen, «ob es irgendetwas gibt, was wir anders hätten machen können». Grundsätzlich glaubt Mahathir nicht, dass es Versäumnisse gegeben hat. «Es war ein trauriger und unglücklicher Rennunfall, aber der Kurs wurde anhand der höchsten Sicherheitsstandards entworfen», so Mahathir. Italiens Motorrad-Legende Giacomo Agostini hatte sich unmittelbar nach Simoncellis Tod zu Wort gemeldet und die Entwicklung im Rennsport kritisiert. «Man muss diesen Fortschritt aufhalten und nicht mehr stets nach dem Extremen jagen», sagte der 15-malige Weltmeister: «Der Reifen ist an diesem Todesfall Schuld. Wir Piloten sind aber dafür verantwortlich, weil wir immer schnellere Reifen wollen.» Als Konsequenz nach Simoncellis Unfalltod gab das Team Gresini Honda am Montag den Verzicht auf das Saisonfinale am 6. November in Valencia bekannt.
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