Die Stadtverwaltung orderte am späten Abend die Räumung von Teilen des Bezirks an. Er liegt auf der westlichen Flussseite, direkt gegenüber des alten Königspalastes, einer der Haupttouristenattraktionen der thailändischen Hauptstadt.
In Bangkok wird um 18 Uhr der Scheitelpunkt der Überschwemmungen erwartet. Weite Bezirke auch in der Innenstadt drohen zu überfluten. Der Wasserstand im Fluss Chao Phraya erreichte am Freitag die kritische Marke von 2,47 Meter. An mehreren Stellen brach das Flutwasser bereits über die 2,50 Meter hohen Barrieren.
Die sieben Kilometer langen Flutdämme entlang des Ufers hielten bisher zwar weitgehend. Die Behörden fürchten aber das Überlaufen des Flusses im Laufe des Tages, weil eine Springflut im Golf von Thailand zusätzlich Wasser aus dem Süden in die Mündung des Flusses drückt.
Teile des Stadtbezirks Thon Buri stehen bis zu einem Meter unter Wasser und müssen geräumt werden. /

Strasse aufgerissen
Im Osten der Zwölf-Millionen-Metropole war ein radikaler Plan, grosse Strassen aufzureissen und sechs Meter breite Ablaufrinnen für die Wassermassen hineinzuziehen, aufgegeben worden. Am Abend wurde jedoch eine kleinere Variante umgesetzt.
In Pathum Thani nördlich von Bangkok rissen Bagger eine Strasse parallel zu einem der Ablaufkanäle auf, um den Wassermassen einen weiteren Ablauf Richtung Meer zu bahnen. Die Regierungschefin dankte den Anwohnern für ihr Opfer und versprach Wiedergutmachung.
Im Kampf gegen das Hochwasser baten die thailändischen Behörden inzwischen das US-Militär um Unterstützung. Wie der Nachrichtensender CNN in der Nacht berichtete, sollten Helikopter des Lenkwaffenzerstörers «USS Mustin» das Hochwassergebiet überfliegen und überwachen.
Das Pentagon bestätigte die Anfrage aus Bangkok und sagte sofortige Hilfe zu. Der Zerstörer liegt in Laem Chabang südlich von Bangkok vor Anker.