Bis auf weiteres werde er sowohl als Wirtschaftsminister wie auch als Ministerpräsident dienen, erklärte Monti im Präsidentenpalast vor Journalisten. Dabei wolle er Opfer abverlangen, um die Finanzen des Landes zu sanieren und die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.
Kabinett der Fachleute
Bei der Zusammenstellung des Kabinetts griff Monti auf Technokraten und nicht auf Politiker aus den Reihen der zersplitterten italienischen Parteienlandschaft zurück. Beratungen mit Parteivorsitzenden hätten ihn zu dem Schluss gebracht, dass «die Abwesenheit von Politikern in der Regierung dieser helfen» würde, erklärte Monti dazu.
Neuer Aussenminister wird der derzeitige Botschafter Italiens in Washington, Giulio Terzi di Sant'Agata.
Mario Monti steht vor schwierigen Aufgaben im hochverschuldeten Italien. /


Das Verteidigungsministerium geht an den NATO-Admiral Giampaolo de Paola.
Drei Ministerien werden von Frauen besetzt: Die bekannte Strafanwältin Paola Severino wird Justizministerin, die ausgewiesene Verwaltungsfachfrau Anna Maria Cancellieri Innenministerin und die Wirtschaftswissenschaftlerin Elsa Fornero Arbeitsministerin.
Montis Sparprogramm
Mit den Fachleuten will der 68-jährige Monti Italien aus den Wogen der akuten Schuldenkrise führen und den wirtschaftlichen Neubeginn sichern. Er feilt an einem Regierungsprogramm, das allein im kommenden Jahr Sparmassnahmen in Höhe von 25 Milliarden Euro vorsieht. Er will sich dabei an den klaren Forderungen orientieren, die die EU-Kommission in den vergangenen Wochen Rom gestellt hatte.
Montis Kabinett muss sich noch einer Vertrauensabstimmung in beiden Parlamentskammern stellen, bevor es dann offiziell die Regierungsgeschäfte aufnehmen kann.