Ein starkes Polizeiaufgebot riegelte die Gegend ab und hinderte die Aktivisten der «Occupy Wall Street»-Bewegung daran, bis direkt zur New Yorker Börse vorzustossen. Viele Börsianer hatten grosse Probleme, durch die Absperrungen zu kommen.
«Wall Street. Our Street!» skandierten die Demonstranten. «Wall Street. Unsere Strasse!» Polizisten versuchten, die umliegenden Strassen für den Verkehr freizuhalten und die Demonstranten auf die Trottoirs zurückzudrängen.
«Wall-Street-Banker ruinieren unser Land», sagte ein junger Mann. Die Organisatoren hatten über soziale Netzwerke wie Facebook dazu aufgerufen, die Finanzmeile zu blockieren.
Occupy Wall Street ist aus den USA auf die Welt übergeschwappt. /


Es soll eine der grössten Protestaktionen überhaupt werden.
Damit bäumt sich die Bewegung noch einmal auf - genau zwei Monate nach ihrem Beginn und zwei Tage, nachdem die Polizei die Demonstranten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem New Yorker Zuccotti Park vertrieben hatte.
Börsianer erreichen Arbeitsplatz kaum
Im Laufe des Morgens strömten immer mehr Sympathisanten in Richtung Finanzbezirk, es bildeten sich nach Augenzeugenberichten mehrere Protestzüge. Vereinzelt gab es Festnahmen. Ansonsten blieb es zunächst weitgehend friedlich.
«Man kommt kaum durch», beschwerte sich eine Mitarbeiterin an der Börse. Sie schimpfte dabei weniger auf die Aktivisten, als vielmehr auf die Polizisten, die sie selbst nach Vorzeigen ihres Hausausweises zunächst nicht durchgelassen hätten.
Sie habe mehrere Anläufe gebraucht, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen, dem grossen Handelssaal der New York Stock Exchange. Letztlich sei der Handel aber wie gewohnt gestartet. «Die Eröffnungsglocke hat geläutet.»
Symbol für verhasste Finanzwelt
«Occupy Wall Street» kämpft seit Mitte September gegen die Macht der Banken und für mehr soziale Gerechtigkeit. Die Bewegung hat in New York ihren Ausgangspunkt genommen und sich rund um die Welt ausgebreitet.