Der Vorsitz der AU ist vor allem mit repräsentativen Aufgaben verbunden und wechselt jährlich zwischen den afrikanischen Staatschefs.
Wer künftig das politisch gewichtigere Amt des Präsidenten der AU-Kommission innehält, wird am Montag entschieden. Die frühere südafrikanische Aussenministerin Nkosazana Dlamini-Zuma, Ex-Frau von Südafrikas Präsident Jacob Zuma, will Amtsinhaber Jean Ping aus Gabun herausfordern.
Innerafrikanischer Handel als Hauptthema
Offizielles Hauptthema des zweitägigen Gipfels ist der innerafrikanische Handel. Ping sagte in seiner Eröffnungsrede, zwar sei das Wachstum in Afrika robust. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem Kontinent müsse jedoch verstärkt werden.
«Die afrikanischen Staaten betreiben nicht genug Handel miteinander», sagte Ping. Der Handel zwischen afrikanischen Staaten macht nur rund zehn Prozent des Handelsvolumens der Länder aus.
Der Vorsitz der AU ist vor allem mit repräsentativen Aufgaben verbunden. /


Auch politische Konflikte auf dem Kontinent dürften Thema zahlreicher Gespräche am Rande des Gipfels sein - etwa die Lage im bürgerkriegsgeplagten Somalia, wo eine 10'000 Mann starke AU-Friedenstruppe die schwache Übergangsregierung bei ihrem Kampf gegen radikale Islamisten unterstützt.
Auch der Konflikt zwischen dem Sudan und dem Südsudan, bei dem es unter anderem um die Erdöl-Förderung geht, dürfte die Gipfelteilnehmer beschäftigen.
Ban fordert Respektierung der Rechte Homosexueller
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ermahnte die Staats- und Regierungschefs in seiner Rede, die Rechte Homosexueller zu respektieren. In vielen afrikanischen Staaten werde Diskriminierung aufgrund von sexuellen Neigungen «ignoriert oder gar gebilligt». Regierungen würden Homosexuelle wie «Bürger zweiter Klasse oder sogar Verbrecher» behandeln.
In den meisten afrikanischen Staaten wird Homosexualität nicht anerkannt und unter Strafe gestellt. Lediglich Südafrika erkennt offiziell die Rechte von Schwulen und Lesben an.
Das AU-Gipfeltreffen findet im neuen AU-Hauptquartier in Addis Abeba statt, das komplett von China finanziert wurde. Der erst am Samstag offiziell übergebene elegante Gebäudekomplex kostete 200 Millionen Dollar und wurde in weniger als zweieinhalb Jahren erbaut.