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Senegalesischer Oppositionsführer aus Haft entlassenDakar - Im Vorfeld der senegalesischen Präsidentschaftswahl erhöhen sich die Spannungen im westafrikanischen Land. Inzwischen hat die senegalesische Polizei den Oppositionellen Alioune Tine nach zwei Tagen wieder freigelassen.joge / Quelle: sda / Dienstag, 31. Januar 2012 / 08:31 h
«Ich weiss nicht, was mir vorgeworfen wird», sagte Tine, der an der Spitze des Oppositionsbündnisses M23 steht, am Dienstag. In der Polizeihaft seien ihm «viele Fragen zu den Kundgebungen» gegen die erneute Kandidatur des amtierenden Präsidenten Abdoulaye Wade bei der Präsidentschaftswahl am 26. Februar gestellt worden.
Er führte seine Freilassung darauf zurück, dass zahlreiche Organisationen und ausländische Botschaften den senegalesischen Behörden Druck gemacht hätten.
So äusserten sich am Dienstag in Genf mehrere Nichtregierungsorganisationen besorgt über die Entwicklung im Senegal. Sie forderten die senegalesischen Behörden auf, die fundamentalen Freiheitsrechte zu gewährleisten.
«Die Behörden wollen die unbequemen Stimmen zum Schweigen bringen und führen den Senegal damit in eine Zeit von Spannung und Unsicherheit», wurde Assane Dioma Ndiaye, Präsident der senegalesischen Liga für Menschenrechte, in einem Communiqué zitiert.
Abdoulaye Wade will sein Amt nicht abgeben. /
Die Weltorganisation gegen die Folter forderte ein Ende der «willkürlichen Verhaftungen». Grosskundgebung angekündigt Das westafrikanische Land, das ansonsten als vorbildlich in der Ausübung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gilt, wird vor der Präsidentschaftswahl zunehmend von Gewalt heimgesucht. Auslöser der Unruhen war der Entscheid des senegalesischen Verfassungsgerichts vom vergangenen Freitag, die Kandidatur des amtierenden Präsidenten Abdoulaye Wade für eine dritte Amtszeit zuzulassen. Oppositionelle lieferten sich daraufhin Auseinandersetzungen mit der Polizei. Wade darf nach Ansicht seiner Gegner nicht nochmals antreten, weil die aktuell geltende Verfassung nur zwei Mandate zulässt. Für Aufruhr sorgte auch der Ausschluss des bekannten Sängers Youssou N'Dour. Die umstrittene Kandidatenliste wurde vom Verfassungsgericht am Montag bestätigt. Am Montagabend wurden in der Stadt Podor im Norden ein 17-jähriger Demonstrant und eine 60-jährige Frau von Sicherheitskräften erschossen. Für Dienstagnachmittag ist eine weitere Grosskundgebung der Opposition in Dakar angekündigt.
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