Romney erhielt in Florida 46 Prozent der Stimmen. Gingrich, der mit einem Sieg bei den Vorwahlen in South Carolina vor gut einer Woche hatte aufhorchen lassen, kam dagegen nur auf 32 Prozent.
Auf den christlich-konservativen Ex-Senator Rick Santorum entfielen 13, auf den texanischen Abgeordneten Ron Paul sieben Prozent. Den beiden Kandidaten, die am Wahltag bereits in anderen Staaten auf Wahlkampftour waren, werden kaum noch Chancen eingeräumt.
Ungeachtet der Schlammschlacht der vergangenen Tage prophezeite Romney in seiner Siegesrede, dass die Republikaner geschlossen in den Wahlkampf gegen Präsident Barack Obama im Herbst gehen würden. «Eine konkurrenzbetonte Vorwahl bringt uns nicht auseinander», sagte Romney. «Sie bereitet uns vor, und wir werden gewinnen.»
Scharfe Attacken
Nach seiner Niederlage in South Carolina hatte Romney seine Attacken gegen Gingrich zuletzt verschärft. Mit einer Flut an TV- und Radiospots rückte der Ex-Gouverneur von Massachusetts seinen Kontrahenten in ein schlechtes Licht.
«Lachender Dritter» des mit harten Bandagen geführten Republikanerrennens ist Präsident Obama. Er dürfte von den Tiefschlägen profitieren, die sich die Republikaner immer häufiger gegenseitig zufügen.
Es sieht gut aus für den Favoriten. /

Prall gefüllte Kriegskasse
Gingrich machte trotz der Niederlage unmissverständlich klar, dass er nicht aufgeben werde. «Wir müssen in den nächsten sechs Monaten die Macht des Geldes mit der Macht des Volkes besiegen», sagte der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses, der seinem Rivalen demonstrativ nicht zum Sieg gratulierte.
Damit spielte der 68-jährige Gingrich auf die enormen Wahlkampfressourcen seines Kontrahenten an. Romney und seine Verbündeten investierten in Florida allein 15,5 Millionen Dollar in Fernsehwerbung. Gingrich konnte nur etwa ein Drittel davon aufbringen.
Für Romney ist der Erfolg in Florida nach New Hampshire der zweite Sieg bei einer Vorwahl. Beim hauchdünnen Ausgang in Iowa war der Ex-Gouverneur Anfang Januar zunächst zum Gewinner erklärt worden, nach einer Überprüfung der Ergebnisse hatte die Partei den Sieg aber schliesslich Santorum zugesprochen.
Das Weisse Haus bereitet sich bereits seit Monaten auf Romney als wahrscheinlichsten Gegner bei den Präsidentenwahlen am 6. November vor. Er gilt insbesondere aufgrund seiner Wirtschaftskompetenz als ernsthafter Herausforderer. Allerdings gilt Romney wegen seiner früheren Tätigkeit als Unternehmensberater und wegen seines Vermögens auch als angreifbar.