Beide Teams aus der Metropole im Nordwesten Englands waren im letzten September angetreten, um in der Champions League Europa zu erobern. Drei Monate und sechs Spieltage später folgte die Ernüchterung. Die beiden Top-Teams der Premier League scheiterten frühzeitig und qualifizierten sich jeweils als Tabellendritter nur für die K.o.-Phase in der zweitklassigen Europa League.
Nach dem überraschenden Ausscheiden gegen Basel - erst dem dritten vorzeitigen Scheitern der «Red Devils» in 17 Champions-League-Saisons - sprach ManU-Trainer Alex Ferguson noch von einer «Strafe», in der Europa League spielen zu müssen. Inzwischen hat der kauzige Schotte seine Meinung zumindest in der Öffentlichkeit ein wenig revidiert. «Es ist noch immer europäischer Fussball auf gutem Niveau», so Ferguson, der mit der bestmöglichen Aufstellung heute Donnerstag in Amsterdam zum ersten von zwei Duellen zweier früherer Champions-League-Sieger antreten will. Nicht mit dabei ist Ryan Giggs, der sein 900. Spiel im ManU-Dress verschieben muss. Der Waliser fehlt ebenso wie Patrice Evra und Dimitar Berbatov, welche die Reise nach Amsterdam nicht angetreten haben.
Premiere für Ferguson gegen Ajax
Auch für einen erfahrenen Coach wie Ferguson bringt die Europa League noch etwas Neues.
Manchester Uniteds Wayne Rooney ist immer für ein Tor gut. /
Erstmals überhaupt tritt der 70-Jährige in seiner Karriere gegen Ajax Amsterdam an, den Champions-League-Sieger von 1995. Bei einem Triumph im Final am 9. Mai in Bukarest bietet sich der United als erst viertem Team nach Bayern München, Ajax und Juventus Turin die Chance, alle drei Europacups zu gewinnen. Ferguson könnte mit Udo Lattek und Giovanni Trapattoni gleichziehen, den bisher einzigen Trainern, die alle drei Titel gewonnen haben.
Auch dem von Roberto Mancini trainierten Manchester City, dem Hauptkonkurrenten der United in der Meisterschaft, fehlt die Europa-League-Trophäe in der Sammlung. «Wir wollen jeden Wettbewerb gewinnen, an dem wir teilnehmen», stellte Mancini klar. Der Italiener hatte Man City im letzten Frühjahr im FA Cup zum ersten Titel seit 35 Jahren und erstmals in die Champions League geführt. Gegen Bayern München und Napoli zog der Leader der Premier League jedoch den Kürzeren, sodass es nun zum Duell mit dem FC Porto kommt. In der Vorbereitung auf das Aufeinandertreffen mit dem Titelverteidiger in der Europa League sorgte wieder einmal die Personalie «Carlos Tevez» bei den «Citizens» für Unruhe. Der bei Mancini in Ungnade gefallene Argentinier schimpfte nach der Rückkehr aus seiner Heimat am Dienstag, Mancini habe ihn wie einen «Hund» behandelt.
