Deutlich gesteigert hat Oerlikon auch sein operatives Ergebnis: Mit 419 Mio. Fr. beträgt der Betriebsgewinn (Ebit) mehr als achtfache des Vorjahresergebnis, vor Abschreibungen ist der Gewinn (Ebitda) von 278 auf 605 Mio. Fr. gestiegen. Die Zahlen seien das Ergebnis eines tiefgreifenden Veränderungsprozesses, schrieb Oerlikon am Montag in einer Medienmitteilung.
Der Umsatz des Unternehmens fiel um 16 Prozent höher als im Vorjahr aus und belief sich auf 4,18 Mrd. Franken, der Bestellungseingang ging indes um 11 Prozent auf 4,04 Mrd. Fr. zurück.
Fürs laufende Jahr zeigt sich der Konzern, der am Freitag angekündigt hat, seine Solarsparte an die japanische Tokyo Electron Limited zu veräussern, zuversichtlich. Man werde trotz wirtschaftlichen Unsicherheiten an die Leitungen von 2011 anknüpfen können. Insbesondere die Verringerung der Verschuldung hätten zu einer Verbesserung der Bonität geführt, weshalb der Verwaltungsrat erstmals wieder eine Ausschüttung einer Dividende vorsieht.
100 Mio. Franken für Solarsparte
Der Verkauf der Solartechniksparte bringt dem Industriekonzern rund 100 Mio. Fr. ein. Was die Käuferin, die japanische Tokyo Electron, mit dem Unternehmensteil vorhat, ist ist nach wie vor nicht bekannt.
Das Solargeschäft habe einen Wert von 250 Mio. Franken, sagte Oerlikon-Finanzchef Jürg Fedier am Montag vor den Medien in Zürich.
Lange galt Solartechnik als die Hoffnungssparte im Oerlikon-Konzern. /


Das Eigenkapital werde sich durch den Verkauf um «rund 100 Mio. Franken» mehren, sagte er. Die Überführung von Oerlikon Solar an Tokyo Elektron soll laut Konzernchef Michael Buscher in den Sommermonaten über die Bühne gehen.
Oerlikon hatte den Verkauf an die Japaner am Freitag bekannt gegeben. Dies hat Ängste vor einem Arbeitsplatzabbau in der Schweiz geschürt. Tokyo Eletron sei ein sehr seriöser Käufer, sagte Konzernchef Buscher. Die Firma «wolle auf das Know-How in der Schweiz aufbauen», sagte er.
Bangen am Standort Trübbach
Die Oerlikon-Solarsparte hat ihren Sitz in Trübbach SG und beschäftigt rund 650 Mitarbeiter an acht Standorten. Die Gewerkschaft Unia vermutete am Freitag nach Bekanntgabe des Verkaufs, dass Arbeitsplätze von Trübbach in den fernen Osten verlagert werden könnten. Laut Unia wären 600 Arbeitsplätze betroffen.
Der Standort Trübbach besteht seit 2006. Im August 2008 hatte Oerlikon angekündigt, dass die Solarsparte auf 1000 Mitarbeiter ausgebaut werden solle. Lange galt Solartechnik als die Hoffnungssparte im Oerlikon-Konzern, der aus mehreren verschiedenen Industriesparten zusammengesetzt ist.
2011 war die Solarsparte im Oerlikon-Konzern nicht profitabel. «Der Markt war durch schwierige Bedingungen gekennzeichnet», sagte Konzernchef Buscher an der Bilanzmedienkonferenz. Überkapazitäten und Preiszerfall hätten auf der Branche gelastet.