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Kandidaten, Umfragewerte und steigende BenzinpreiseIm jetzigen Durcheinander des Vorwahlkampfes in den USA muss Barack Obama vielleicht einsehen, dass die grösste Herausforderung für ihn nicht die gegen ihn kandidierenden Republikaner sind, sondern die Benzinpreise an den Zapfsäulen.Kolumne von Jonathan Mann / Quelle: sda / Freitag, 16. März 2012 / 17:03 h
«Die Benzinpreise machen den Leuten sehr zu schaffen», sagte Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney diese Woche. Romney, der führende Kandidat der Republikaner, verlor diese Woche die beiden mit Spannung erwarteten Vorwahlen seiner Partei in Alabama und Mississippi, auch wenn er sich in Hawaii und im US-Territorium Amerikanisch-Samoa durchsetzen, die ebenfalls ein Mitspracherecht im Vorwahlprozess haben.
Dank seiner vorangegangenen Siege kann Romney weiterhin auf den grossen Vorsprung vor seinen Konkurrenten bauen. Inzwischen hat er die Unterstützung von über einem Drittel der Delegierten, die beim Nominierungsparteitag der Republikaner im August schliesslich den Gegenkandidaten für die Präsidentschaftswahl gegen Barack Obama im November bestimmen werden. Obwohl sein grösster Rivale Rick Santorum in Alabama und Mississippi einen Doppelsieg einfahren konnte, hat er nicht einmal halb so viele Wahlleute auf seiner Seite.
Nach wie vor reisen Santorum und zwei weitere Kandidaten durch das Land, um Romney von seiner Kandidatur abzuhalten. Deshalb befindet sich der Spitzenreiter auch in der ungünstigen Lage, sich vor anderen Repubilkanern verteidigen zu müssen, anstatt vereint mit ihnen die Demokraten angreifen zu können.
Obamas Aussichten haben sich verbessert In der Zwischenzeit haben sich auch Obamas Aussichten verbessert. Die Wirtschaft hat Auftrieb bekommen, die Arbeitslosenzahlen fallen. Die Spritpreis sind ein wichtiges Thema im Wahlkampf. /
Viele Amerikaner können beobachten, wie durch die steigenden Kurse an den Börsen ihre Altersvorsorge an Wert zulegt. Obamas Problem ist, dass die Benzinpreise momentan ebenfalls in die Höhe schnellen. Im internationalen Vergleich ist Treibstoff in den USA weiterhin günstig, doch der seit Wochen steigende Preis führt dazu, dass ein Liter Benzin inzwischen etwa 1 Dollar kostet. In einem Land, in dem die Bewohner so stark auf das Auto angewiesen sind, ist der Spritpreis ein wichtiges Thema im Wahlkampf. Und die Umfragewerte des Präsidenten haben darunter gelitten. Fast zwei Drittel der Amerikaner gaben an, dass sie nicht damit zufrieden sind, wie der Präsident mit den Benzinpreisen umgeht, so das Ergebnis der jüngsten Umfrage des Fernsehsenders ABC und der Tageszeitung «Washington Post». «Solange der Benzinpreis steigt, glauben die Leute, dass ich nicht genügend unternehme, und ich kann sie verstehen», sagte Obama in einem Interview mit ABC. Obama macht Amerikas enormen Hunger nach Öl und weltweite Marktmechanismen für die hohen Preise verantwortlich, während seine republikanischen Gegner ihm vorwerfen, Ölbohrungen im eigenen Land ebenso zu behindern wie den Vorschlag für eine Pipeline, die von Kanada in die USA führen würde. Kaum ein Experte glaubt, dass die Spritkosten in nächster Zeit fallen. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Kandidaten, die Umfragewerte und die Preise an den Zapfsäulen in den kommenden Monaten entwickeln werden. Jonathan Mann Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Seine Kolumne steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung. Mehr über das US-Wahljahr 2012 unter http://edition.cnn.com/ELECTION/2012. Links zum Artikel:
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