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UNO rechnet mit Massenflucht
Genf - Die Vereinten Nationen beschleunigen ihre Vorbereitungen für eine Massenflucht aus Syrien. Derzeit hätten sich rund 100'000 Menschen vor der Gewalt in ihrer Heimat in Nachbarstaaten in Sicherheit gebracht, sagte der neu ernannte UNO-Koordinator für die syrischen Flüchtlinge, Panos Moumtzis.
alb / Quelle: sda / Samstag, 24. März 2012 / 13:32 h
«Wir registrieren aber täglich mehr Menschen und noch mehr Leute versuchen, über die Grenzen zu kommen - also wird sich ihre Zahl erhöhen», erklärte er. Die Vereinten Nationen warnen inzwischen vor einer Massenflucht, die die Zahl der Bedürftigen auf mehr als 200'000 Menschen erhöhen könne. Deshalb sei es nun vorrangig, dass die finanzielle Unterstützung der Flüchtlingshilfe mit dem wachsenden Bedarf Schritt halte, sagte Moumtzis.
«In Jordanien, wo ich vor zwei Tagen war, kommen täglich rund 150 Menschen über die Grenze», sagte der Koordinator, der einen Grossteil der ersten elf Tage in seinem neuen Amt in der Region verbracht hat. «Im Libanon sind es weniger, vielleicht zehn bis 15 Familien pro Tag. In die Türkei sind während der drei Tage, die ich dort war, 1500 Menschen geflüchtet.»
In den Grenzgebieten spielen sich demnach erschütternde Szenen ab: «Einige Leute kommen an den offiziellen Stationen über die Grenze, andere suchen ihr Heil über das freie Feld. Jeder versucht sich in Sicherheit zu bringen, auf welchem Weg auch immer.» Moumtzis warnte davor, die Gastfreundschaft der Nachbarstaaten über Gebühr zu strapazieren. «Nach einer Weile lässt die Bereitschaft zu helfen selbst bei bestem Willen nach.» In Jordanien und Libanon werden die Flüchtlinge häufig privat aufgenommen. Die Türkei hat acht Zeltstädte organisiert.
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