Das Regime von Präsident Baschar al-Assad gehe weiter mit Gewalt gegen die Opposition vor, sagte Erdogan am Sonntag in Istanbul zum Auftakt eines Kontaktgruppentreffens der «Freunde Syriens», zu dem Vertreter von mehr als 70 Staaten und internationalen Organisationen anreisten.
«Das Blutvergiessen muss beendet werden. Die Herrn Annan gegenüber gemachten Versprechen wurden nicht eingehalten. Das Regime setzt Morde und Massaker fort», sagte Erdogan. «Dem syrischen Regime sollte nicht erlaubt werden, diesen Plan zu manipulieren, um weitere Zeit zu gewinnen.» Die Forderungen müssten umgehend erfüllt werden.
Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan. /


Assad hatte erklärt, er akzeptiere den Plan Annans, wolle ihn jedoch erst umsetzten, wenn die Opposition ihre Waffen abgibt. Der Plan sieht unter anderem einen Zugang für humanitäre Hilfe und ein Ende der Militäroperationen vor.
Die Kontaktgruppe der «Freunde Syriens» nimmt in Istanbul einen zweiten Anlauf zur Lösung des blutigen Konfliktes in dem arabischen Land. Bei dem Treffen soll über einen Rückzug syrischer Streitkräfte aus Städten des Landes sowie humanitäre Hilfe gesprochen werden, teilte das türkische Aussenministerium mit.
Kritik aus Syrien
Das syrische Regime verurteilte die Konferenz als Teil einer internationalen Verschwörung gegen das Land. Auf dem Treffen wollten regionale und internationale Kräfte Wege finden, noch mehr Syrer zu töten, die Gesellschaft und das Land zu sabotieren sowie sich ihrem Ziel einer Schwächung Syriens anzunähern, hiess es in einem Leitartikel der staatlichen Zeitung «Al Baath».