Die Polizei sprach von 5300 Teilnehmern. Mit Rufen wie «Ein Mensch, eine Stimme» und «Leung, tritt ab» liefen die Demonstranten durch das Stadtzentrum zur Vertretung Pekings. Polizisten setzten Pfefferspray ein, um eine Gruppe von Protestierenden daran zu hindern, Absperrungen zu durchbrechen.
Die Demonstranten warfen Peking vor, sich massiv in die Wahl Leungs zum neuen Hongkonger Regierungschef eingemischt zu haben und forderten ein demokratisches Wahlverfahren.
Leung Chun Ying steht an der Spitze Hong Kongs. (Archivbild) /


Es war der erste grosse Protest seit der Wahl Leungs.
Eine Wahlversammlung, die vorwiegend aus pekingfreundlichen Unternehmern bestand, hatte den ebenfalls als pekingnah geltenden 57-Jährigen Millionär vor einer Woche zum Nachfolger von Regierungschef Donald Tsang bestimmt. Der Polizistensohn Leung hatte 689 der insgesamt 1200 Stimmen erhalten.
In Hongkong, das seit 1997 wieder zur Volksrepublik China gehört, wird der Regierungschef nicht direkt vom Volk, sondern von den 1200 Mitgliedern eines Wahlgremiums gewählt. Für 2017 hat Peking direkte Wahlen versprochen, allerdings will es sich das Recht vorbehalten, Einspruch gegen Kandidaten zu erheben.