Der Mann hatte sich aus Protest gegen den Abriss seines improvisierten Ladens mit Benzin übergossen und angezündet, wie die Nachrichtenagentur APS meldete. Er wurde in ein Spital in Jijel im Norden Algeriens gebracht und dann in eine Spezialklinik nach Constantine verlegt.
Die Randalierer schossen demnach mehrere Projektile auf den Sitz der Präfektur und zündeten das regionale Hauptquartier der Regierungspartei Nationale Befreiungsfront (FLN), wo zahlreiche Polizisten im Einsatz waren. Die Jugendlichen plünderten das Büro eines Reiseveranstalters und setzten es in Brand. Ausserdem verwüsteten sie parkende Autos.
Seit Januar 2011 hatte es in Algerien mehrere Fälle von Selbstanzündungen gegeben. Eine Selbstverbrennung im Dezember 2010 hatte im Nachbarland Tunesien die Revolte ausgelöst, die am 14. Januar 2011 zum Sturz der Regierung führte, und die Volksaufstände des Arabischen Frühlings auslöste.
Proteste gegen Arbeitsverträge
In der Hauptstadt Algier gingen am Sonntag rund 200 junge Behördenmitarbeiter auf die Strasse, um gegen befristete Arbeitsverträge zu protestieren. Sie drohten, die Parlamentswahl am 10. Mai zu boykottieren, wenn sie keine unbefristeten Arbeitsverträge erhielten.
Die Demonstranten gaben an, für insgesamt 600'000 junge Leute zu sprechen, die landesweit auf der Basis von Kurzzeitverträgen für den Staat arbeiten. Sie warfen der Regierung vor, auf diese Weise die Arbeitslosenzahlen zu manipulieren.
Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Algerien laut dem jüngsten Länderbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) bei 21 Prozent. Sie betrifft einen Grossteil der Bevölkerung: Etwa zwei Drittel der Einwohner des nordafrikanischen Landes sind jünger als 35 Jahre.