In beiden Lagern wurde die Rededebatte als mögliche Vorentscheidung im Rennen um die nächste Präsidentschaft gewertet. In Umfragen lag der sozialistische Herausforderer Hollande bis zuletzt klar vor dem konservativen Amtsinhaber Sarkozy.
Beide zeigten sich zum Auftakt siegesgewiss. «Ich werde ein Präsident der Gerechtigkeit sein», begann Hollande das TV-Duell. Er wolle den Franzosen eine neue Vision geben.
Sarkozy dagegen begann direkt mit einer persönlichen Attacke gegen die Äusserungen seines Herausforderers: «Das ist klassisch, das sagt man bei jeder Debatte.» An diesem Abend gehe es aber um die Wahrheit: «Frankreich kann sich keine Fehler erlauben», erklärte Sarkozy.
Hollande hat laut Umfragen Nase vorn
Nach am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Instituts TNS wollten 53,3 Prozent der wahlberechtigten Franzosen am Sonntag für den Hollande stimmen.
François Hollande ist in der Favoritenrolle. /


Sarkozy lag nur auf 46,5 Prozent.
In einer anderen Umfrage des Ifop-Instituts erzielte Hollande sogar 54 Prozent, Sarkozy lag weiter abgeschlagen bei 46 Prozent. Die Meinungsforscher wiesen allerdings darauf hin, dass der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten zuletzt kleiner wurde. Bei der vorangegangenen TNS-Befragung vor rund einer Woche hatte dieser noch bei neun Prozentpunkten gelegen.
Die spannende Frage ist, wie sich die Wähler verhalten, die ihre Stimme in der ersten Runde einem der dann ausgeschiedenen Kandidaten gegeben hatten. Die Chefin der rechtsextremen Front National, Marine le Pen, hatte es am Dienstag abgelehnt, ihren Anhängern eine Wahlempfehlung zu geben. Sie war im ersten Wahlgang auf knapp 18 Prozent gekommen.