Die Amtszeit Sarkozys endet offiziell am 15. Mai um Mitternacht. Bereits am Dienstag soll der Sozialist Hollande zusammen mit Sarkozy an den Feiern zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges teilnehmen.
In den Medien zirkulieren bereits etliche Namen von Spitzenpolitikern, denen Chancen auf Top-Posten in der künftigen Regierung zugesprochen werden. Es gilt als sicher, dass Hollande direkt nach seiner Amtseinführung einen neuen Premierminister und anschliessend sein künftiges Kabinettsteam präsentiert.
Wird Jean-Marc Ayrault Premierminister?
Als grosser Favorit für das Amt des Premierministers wird Hollandes Sonderberater Jean-Marc Ayrault gehandelt. Der ehemalige Deutschlehrer und langjährige Fraktionschef der Sozialisten in der Nationalversammlung gilt als moderate Alternative zu Parteichefin Martine Aubry.
Zudem werden ihm gute Drähte nach Berlin nachgesagt.
François Hollande liess sich nach seinem Sieg von zehntausenden Anhängern feiern. /


Als weitere mögliche Kandidaten für Spitzenposten handelten die Medien am Montag Ex-Premierminister Laurent Fabius (Aussenminister) und Hollandes Kommunikationschef Manuel Valls (Innenminister).
Hollande hofft auf Parlamentsmehrheit
Laut dem amtlichen Endergebnis, das das Innenministerium am Montag veröffentlichte, gewann Hollande die Stichwahl um das Präsidentenamt mit 51,62 Prozent der Stimmen. Sarkozy kam auf 48,38 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 80,34 Prozent.
Nach seinem Sieg liess sich Hollande in der Nacht auf Montag in Paris von zehntausenden Anhängern feiern. Nun komme es darauf an, ihm bei der Parlamentswahl im Juni eine Mehrheit zu verschaffen, rief der Wahlsieger der Menge zu.
An das europäische Ausland gerichtet, sagte er: «Es wird viele Länder geben, die nun erleichtert und hoffnungsvoll sein werden, dass das Sparen kein unabwendbares Schicksal ist.»
Der künftige Präsident erhielt Gratulationen von zahlreichen Staats- und Regierungschefs anderer Länder. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lud Hollande in einem Telefongespräch ein, möglichst bald nach seinem Amtsantritt nach Berlin zu kommen, wie ihr Sprecher mitteilte.