Nach Auszählung aller Stimmen ausser jenen der Franzosen im Ausland kam Hollande auf einen Wähleranteil von 51,67 Prozent. Sarkozy kam auf 48,33 Prozent. Damit erringt 17 Jahre nach François Mitterand wieder ein Sozialist das höchste Staatsamt in Frankreich.
Nach seinem Sieg liess sich Hollande in der Nacht auf Montag in Paris von zehntausenden Anhängern feiern. Nun komme es darauf an, ihm bei der Parlamentswahl im Juni eine Mehrheit zu verschaffen, rief der Wahlsieger der Menge zu.
An das europäische Ausland gerichtet, sagte er: «Es wird viele Länder geben, die nun erleichtert und hoffnungsvoll sein werden, dass das Sparen kein unabwendbares Schicksal ist.»
Der künftige Präsident erhielt Gratulationen von zahlreichen Staats- und Regierungschefs anderer Länder. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lud Hollande in einem Telefongespräch ein, möglichst bald nach seinem Amtsantritt nach Berlin zu kommen, wie ihr Sprecher mitteilte.
Nicolas Sarkozy tritt zurück
Der britische Premierminister David Cameron versicherte Hollande, «in der Zukunft sehr eng zusammenzuarbeiten», wie sein Büro mitteilte.
Der Sieger der französischen Präsidentschaftswahlen heisst François Hollande. /

Nicolas Sarkozy verkündete am Abend seinen Rückzug aus der Politik. /

Nicolas Sarkozy und Carla Bruni Sarkozy heute in Paris. /

Francois Hollande und Valerie Trierweiller bei der Stimmabgabe. /


Der italienische Ministerpräsident Mario Monti und der US-amerikanische Präsident Barack Obama gratulierten dem Wahlsieger ebenfalls.
Sarkozy kündigte nach der Wahlniederlage seinen Rückzug aus der Politik an. «Nach 35 Jahren in der Politik wird mein Platz nicht mehr derselbe sein. Mein Leben wird ein anderes sein», sagte er am Sonntagabend vor seinen Anhänger.
Richtungswechsel
Der Sieg Hollandes bedeutet einen Richtungswechsel für Frankreich, der auch für Europa bedeutsam ist. Als Kernprojekte in Hollandes politischem Programm gelten eine umfassende Reform des Steuersystems und Massnahmen in den Bereichen Bildung und Beschäftigung.
So sollen Besserverdiener und Unternehmen stärker belastet werden und 60'000 neue Jobs im Bildungsbereich geschaffen werden. Zudem will Hollande den Fiskalpakt in Europa neu verhandeln und um ein Wachstumsprogramm ergänzen sowie bis Ende 2012 die französischen Truppen aus Afghanistan abziehen.