Bei den Gesprächen in der iranischen Botschaft geht es weniger um konkrete Fragen zum Atomprogramm, sondern um die Arbeitsbedingungen der IAEA-Kontrolleure. Zwei Verhandlungsrunden zwischen der IAEA und dem Iran waren Anfang dieses Jahres ohne Ergebnis geblieben.
Der Iran als Mitglied des Atomwaffen-Sperrvertrages verweigert derzeit noch immer den Zugang zu bestimmten Forschungszentren, in denen der Westen geheime militärische Programme zum Bau einer Atombombe vermutet. Teheran weist diese Vorwürfe zurück und pocht auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie.
IAEA-Gesandte Ali Asghar Soltanieh. (Archivbild) /


IAEA-Chefunterhändler Herman Nackaerts sagte dazu vor Beginn der Gespräche, man wolle ein Abkommen mit dem Iran zur Untersuchung der offenen Fragen. «Es ist wichtig, dass der Iran uns den Zugang zu Menschen, Dokumenten, Informationen und Standorten freigibt.»
Gespräche in Bagdad
Nur rund eine Woche nach den aktuellen Gesprächen stehen in Bagdad zudem Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den fünf Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats sowie Deutschland an. Es ist dies das erste Mal seit fünfzehn Monaten, dass die sogenannte 5+1-Gruppe zu Atomgesprächen über den Iran zusammenkommt.
Dabei könnte der Westen dem Iran möglicherweise anbieten, ihm die Anreicherung von Uran bis fünf Prozent zu erlauben, wenn Teheran im Gegenzug strengen Kontrollen zustimmt. Nach wie vor höchst besorgt über das iranische Atomprogramm ist Israel, das darin eine existenzielle Bedrohung für das eigene Land sieht und kürzlich mit Luftangriffen auf die iranischen Atomanlagen gedroht hat.