Ökonomen hatten für den wichtigsten Schweizer Handelspartner laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters im Schnitt nur ein Plus von 0,1 Prozent erwartet, wobei die Schätzungen von minus 0,3 bis plus 0,2 Prozent reichten.
Ende 2011 war die deutsche Wirtschaft noch um 0,2 Prozent geschrumpft - zum ersten Mal seit fast drei Jahren. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von Rezession gesprochen.
Ihr Comeback verdankt Europas grösste Volkswirtschaft vor allem den gut laufenden Exporten und der Kauflaune der Konsumenten. «Nach vorläufigen Berechnungen sind die Exporte - anders als die Importe - zum Jahresbeginn gestiegen», schrieben die Statistiker. «Ausserdem wurde im Inland mehr konsumiert als im Vorquartal.» Das habe die sinkenden Investitionen teilweise kompensieren können.
Verglichen mit dem ersten Quartal 2011 zog das Bruttoinlandprodukt um 1,7 Prozent an und damit mehr als doppelt so kräftig wie erwartet. Die Bundesregierung rechnet für dieses Jahr mit einem Wachstum von 0,7 Prozent, das sich 2013 auf 1,6 Prozent erhöhen soll.
Die Hoffnungen ruhen vor allem auf einem robusten Binnenmarkt. Sinkende Arbeitslosigkeit und höhere Löhne sollen den privaten Konsum beflügeln, während niedrige Zinsen den Wohnungsbau und Investitionen ankurbeln dürften.
Stagnation in Frankreich
Die französische Wirtschaft dagegen hat zum Jahresanfang nicht an Fahrt aufgenommen. Einer ersten Schätzung zufolge stagnierte das Bruttoinlandprodukt im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal, wie die französische Statistikbehörde Insee am Dienstag mitteilte. Zuvor war bereits die Zentralbank des Landes von einer Stagnation im Auftaktquartal ausgegangen.