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IWF-Chefin Lagarde im Hagel der KritikAthen - Nach Äusserungen zur Steuermoral der griechischen Bevölkerung sieht sich die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, massiver Kritik aus Athen ausgesetzt.bert / Quelle: sda / Sonntag, 27. Mai 2012 / 20:33 h
Lagarde habe «die Griechen beleidigt», sagte etwa der Vorsitzende der Sozialisten, Evangelos Venizelos, laut einem Fernsehbericht am Samstagabend. Lagarde hatte die Griechen zuvor in einem Interview aufgefordert, ihrer Steuerpflicht nachzukommen.
«Ich fordere sie auf, zu überprüfen und zu überdenken, was sie sagen wollte», verlangte Venizelos von Lagarde. Der Chef der griechischen Linksradikalen, Alexis Tsipras, erklärte, seine Landsleute aus der Mittelschicht zahlten bereits «unerträgliche» Steuern.
«Das Letzte, was wir brauchen, ist ihr Mitgefühl», liess er Lagarde wissen. Bezüglich Steuerbetrügern solle sie sich an Sozialisten und Konservative wenden, deren bisherige Regierung «das grosse Geld» verschont habe.
Zu Steuerehrlichkeit aufgefordert Lagarde hatte die Bürger im hoch verschuldeten Griechenland in der britischen Tageszeitung «The Guardian» zur Steuerehrlichkeit aufgefordert, um das Land aus der Krise zu führen.Christine Lagarde hatte die Griechen in einem Interview aufgefordert, ihrer Steuerpflicht nachzukommen. (Archivbild) /
Am späten Samstag erklärte Lagarde den Griechen dann zwar ihr Mitgefühl angesichts der einschneidenden Sparmassnahmen. Zugleich verwies sie aber auf die Notwendigkeit einer gerechten Lastenverteilung in der Krise. Eine Sprecherin der französischen Regierung nannte die Äusserungen «eher schlicht». Die griechische Wirtschaft befindet sich das fünfte Jahr in Folge in der Rezession. Im Gegenzug für Milliardenkredite der Europäischen Union und des IWF hatte sich die Anfang Mai abgewählte griechische Regierung aus Sozialisten und Konservativen zu einem drastischen Sparprogramm verpflichtet. Nach der Wahl, bei der sparkursfeindliche Parteien grossen Zuspruch erfuhren, kam keine neue Regierung zustande. Deshalb soll am 17. Juni erneut gewählt werden.
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